Kölner Partycrasher: Jakub Kaminski (r.). © dpa
Wolfsburg – Nach dem spätesten Tor in der Bundesliga-Geschichte blieb nur der Schütze Jakub Kaminski ruhig. Während seine Mitspieler beim 1. FC Köln vor Freude eskalierten und Trainer Lukas Kwasniok einen Jubellauf hinlegte, hatte die Wolfsburger Leihgabe ihre Gefühle bemerkenswert gut im Griff. „Ich habe Respekt vor Wolfsburg und habe deshalb nicht gejubelt. Es war für mich ein besonderes Spiel, ich war drei Jahre hier“, sagte Kaminski nach seinem Treffer zum 3:3 (1:1) in der 14. Minute einer der verrücktesten Nachspielzeiten der Liga-Historie. Coach Kwasniok: „Es war eine wilde Achterbahnfahrt.“ Joker Isak Johannesson (90.+1) gelang für Köln der erste Ausgleich in der Nachspielzeit, doch als Maximilian Arnold Wolfsburg mit einem traumhaften Freistoß wieder in Führung brachte (90.+9), da glaubten auch die Gäste nicht mehr an einen Punktgewinn. „Wir nehmen diesen einen Punkt und gucken nach vorne“, sagte Kaminski.
Sieben Zähler hat der FC in den ersten drei Spielen bereits gesammelt. „Die haben wir nicht einfach so bekommen, sondern sie uns auch verdient“, betonte Offensivspieler Marius Bülter. Nebenbei avancierte der FC in Wolfsburg auch zum Partycrasher. Schließlich feierten die Niedersachsen ihr 80. Vereinsjubiläum.
Feierstimmung kam auch wegen einer längeren Gewitterunterbrechung nicht auf. „Wir müssen erwachsener werden zum Ende des Spiels“, forderte Trainer Paul Simonis: „Es ist das zweite Mal, dass wir ein Tor in der Nachspielzeit bekommen. Und gerade heute, wo wir in der 99. Minute den gefühlten Siegtreffer erzielt haben, müssen wir das eigene Tor mit allem was wir haben verteidigen.“ Auf Starzugang Christian Eriksen verzichtete Simonis noch. SID