TV-KRITIK

Tatort Basketball: RTL ohne Mumpitz

von Redaktion

Spaßgemeinde: RTL demonstrierte im Finale einmal mehr gute Laune.

Guten Abend, meine Damen und Herren, hier ist das Deutsche RTL-Fernsehen mit dem Basketball! Dennis Schröder, Andi Obst & Co. durften gestern zur heiligen Sendezeit um 20 Uhr über den Court fliegen. Kommentiert hat Frank Buschmann, der Karl-Heinz Köpke der Körbe. Und spätestens um 20.15 Uhr war das EM-Finale gegen die Türkei spannender als der Tatort aus Nürnberg. Wir haben die Sportermittlungen aus Riga unter die Liga genommen.

Das Spektakel: Basket-Buschi brachte auf den Punkt, dass es vielleicht um die wichtigste Sportübertragung 2025 ging. Sein Motto: „Wenn du in so einem Finale stehst, ist der ganze Quatsch drumrum wurscht.“ Natürlich gab es bei RTL trotzdem Quatsch drumrum, aber der hat Spaß gemacht. Es war quasi der Quatsch des Jahres. Moderatorin Laura Papendick trat preisbewusst im nougatfarbenen 95-Euro-Satinfummel von Zara an und gab sich launig wie nie. Ihr Diss für Dezibel-Buschmann: „Die Türken sind so laut, da könntest Du auch der Anschreier sein.“ Danach plauderte der Bundespräsident über Basketball – viel mehr geht nicht um diese Sendezeit.

Die Komiker: So nennen sich die Experten Denis Wucherer und Patrick Femerling. „Im nächsten Leben werden sie Hollywood-Stars“, prophezeite Laura Papendick. Die beiden haben sich so lieb, dass Wucherer versicherte: „Seit diesem Sommer trag ich Dich in meinem Herzen.“ Was sie nicht daran hindert, sich nach Kräften hopszunehmen. Wenn Femerling sinniert, dass er heutzutage beim Basketball nicht mehr mithalten könnte, spottet Wucherer lässig: „Und wahrscheinlich würdest Du noch jemandem wehtun.“ Gebt ihnen den Fernsehpreis!

Tatort Buschi: Frank Buschmann lieferte mit seiner „überbordenden Energie“ wichtige taktische Anweisungen: „Komm, hau ihn rein, Justus!“ Er erzählte keinen „Mumpitz“ und dichtete bei Bedarf auch für die Türken: „Ei ei ei, jetzt trifft er auch für drei.“ Als er Dennis Schröder kritisierte und der Captain postwendend traf, kündigte Buschi an: „Dann sag ich das noch zwölfmal.“ Dass er sich dafür entschuldigte, dass er zu oft „wir“ zur deutschen Mannschaft sagte, war gar nicht nötig. Kein Problem, gestern waren wir alle wir! Für wen am Ende im Buschi-Deutsch die Ente kackt, war im Drama-Finale lange unklar. Und damit ab zur Riga-Ehrung!

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