EHC sucht den zweiten Powerplay-Regisseur

von Redaktion

Kann Neuzugang Ville Pokka Ryan Murphy entlasten? – Butcher will weiterspielen

Neues Gesicht beim EHC: Ville Pokka. © Red Bull/City-Press

München – Olympiasieger, Weltmeister – das hat im Kader des EHC Red Bull München sonst keiner vorzuweisen. Bei Ville Pokka, dem Neuzugang aus Finnland, kommen weitere Einträge dazu: Junioren-Weltmeister, zweimaliger Gewinner einer WM-Silbermedaille, Meister in seinem Heimatland und auch in der russischen KHL. Zudem hat der Mann in Amerika, Schweden und der Schweiz gespielt. In München ist seine Rolle noch überschaubar. Mit 10:23 Minuten am Freitag in Köln und 11:02 am Sonntag bei der 3:4-Heimniederlage gegen Bremerhaven hatte der 31-Jährige die geringste Einsatzzeit unter den sieben Münchner Verteidigern. Zum Vergleich: Vielspieler war im zweiten Match der DEL-Saison Ryan Murphy mit 23:43 Minuten.

Obwohl Ville Pokka mit zwei Torvorlagen beim 4:2-Erfolg des EHC in Köln einen guten Einstand hatte, wird er noch Eingewöhnungszeit brauchen. Seine Verpflichtung war kurzfristig, für ihn ging es erst einmal darum, „den Fuß in die Tür zu bekommen“. Er räumt auch ein, dass seine Karriere nach dem Hoch von 2022 (zweimal Gold) nicht nach Wunsch verlaufen ist. 2023/24 spielte er für die Schweizer Clubs Biel und Bern, 2024/25 bei seinem Heimatverein Kärpät Oulu. Dort trainierte er im August mit. Aber: „Ich hatte keinen Vertrag.“ Die vergangenen beiden Saisonen waren von Verletzungen geprägt. „So ist das im Eishockey, wenn man älter wird.“

Über seine zukünftige Rolle im Münchner Team hat Ville Pokka mit Trainer Oliver David noch nicht gesprochen. Klar aber ist: Der EHC benötigt neben Ryan Murphy einen weiteren Verteidiger, der das Powerplay orchestriert. Bislang wurde in Überzahl nur noch Phillip Sinn (verhalten) eingesetzt.

Ursprünglich sollte Will Butcher dafür zuständig sein. Am 10. August nach Vorliegen der Ergebnisse der medizinischen Eingangsuntersuchung nahm der EHC, der seine Spieler dreimal jährlich screent, wegen eines auffälligen Wertes Butcher aus dem Trainingsbetrieb. An die DEL ging die Meldung, Butcher sei nicht sporttauglich, somit durfte er nicht lizenziert werden. Allerdings: Der 30-jährige Amerikaner, der schon im Juni ins (Eis-)Training einstieg, wird neuerdings trotz Vertrags mit München auf dem Markt angeboten. Jörg von Ameln von der DEL: „Der jeweilige Mannschaftsarzt müsste die Tauglichkeit bescheinigen. Bei einem Wechsel innerhalb der DEL würden wir aber nachfragen.“ GÜNTER KLEIN

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