Wiedersehen macht Freude: Olise gewann das Duell gegen Cucurella. © IMAGO/RevierFoto
In Dauerschleife: Die Bayern hatten nach ihrer starken Vorstellung allen Grund zum Jubeln. Gleich drei Mal traf das Team um Pavlovic (l.). Gut zu sehen: Doppeltorschütze Kane (Mitte). © imago
München – Vincent Kompany hatte wohl eine Vorahnung, wie das Spiel des FC Bayern gegen den FC Chelsea verlaufen wird. „Ich glaube, dass es ein gutes Spiel wird“, prophezeite der Münchner Trainer vor Anpfiff der ersten Champions-League-Partie der neuen Saison am DAZN-Mikrofon. Nach 90 intensiven Minuten stand ein 3:1 (2:1) auf der Anzeigetafel der Allianz Arena. In Sachen Spannung hatte das Duell zwischen dem deutschen Rekordmeister und dem amtierenden Club-Weltmeister auf alle Fälle K.o.-Runden-Charakter.
Kompany schickte die identische Startelf ins Rennen, die am Wochenende den Hamburger SV mit 5:0 abgefertigt hatte. „Die Basis ist, gemeinsam anzugreifen und zu verteidigen. Zuhause haben wir immer etwas Besonderes“, gab der belgische Fußballlehrer die Marschrichtung für den ersten Königsklassen-Abend der neuen Spielzeit vor. Dementsprechend versuchten die Bayern von Beginn an die Partie an sich zu reißen. Die erste nennenswerte Torchance hatten aber die Gäste nach sieben Minuten – und diese Gelegenheit sollte ein Vorgeschmack auf das taktische Vorgehen der Londoner sein: Nach einem misslungenen Münchner Angriff schaltete Chelsea blitzschnell über Cole Palmer um, der Enzo Fernandez in der Mitte bediente. Dessen Schuss konnte aber im letzten Moment von Konrad Laimer geblockt werden.
Daraufhin tasteten sich die Hausherren weiter an den gegnerischen Strafraum heran – mit Erfolg: Joshua Kimmich führte einen Freistoß schnell aus und passte zu Michael Olise. Der Franzose ließ Joao Pedro über rechts stehen, drang in den Sechzehner ein und spielte den Ball scharf nach innen. Im Fünfmeterraum sprang die Kugel Trevoh Chalobah ans Knie und von dort aus zum 1:0 ins Netz (21.). Der zweite Treffer des Abends ließ nicht lange auf sich warten: Olise spielte Harry Kane clever frei, der Engländer konnte nur per Foulspiel gestoppt werden und verwandelte den anschließenden Strafstoß gewohnt souverän zum 2:1 (27.).
Doch Chelsea antwortete nur 120 Sekunden später mit dem Anschlusstreffer – natürlich mit einem Konterangriff, den Palmer eiskalt vollendete. Vorausgegangen war ein Ballverlust von Olise im gegnerischen Angriffsdrittel, ein unnötiges Foul von Jonathan Tah und ein schwaches Stellungsspiel von Josip Stanisic. Die linke Abwehrseite war an diesem Abend ohnehin die Problemzone der Münchner. Kompany reagierte und ließ Tah in der Halbzeit in der Kabine, für ihn kam Minjae Kim in die Partie.
Nach dem Seitenwechsel schalteten die Bayern wieder einen Gang nach oben und erspielten sich Großchance um Großchancen: Doch Diaz (56.), Kane (57.) und Olise (60.) scheiterten am starken Robert Sanchez. In der 63. Minute musst sich der Chelsea-Keeper dann doch noch geschlagen geben, als Serge Gnabry Gegenspieler Malo Gusto unter Druck setzte und die Kugel so genau in den Lauf von Kane gelangte, der halblinks im Strafraum sofort abzog und den Ball zum 3:1-Endstand rechts neben den Pfosten setzte.M. BONKE, V. TSCHIRPKE