ZUM TAGE

Bayerns klares Zeichen an die Konkurrenz

von Redaktion

Auftaktsieg gegen Chelsea

Noch vor einem Jahr war die Stimmung in der Bayern-Welt recht ähnlich: Der Auftakt in die Champions-League-Saison war gelungen (damals 9:2 gegen Zagreb), der Saisonstart in der Bundesliga sowieso. Dann aber kam ein kleiner Bruch, der die Münchner den Herbst über beschäftigte. Mehrere empfindliche Niederlagen in der Königsklasse (Aston Villa, Barcelona) folgten auf Unentschieden in der Liga (Leverkusen, Frankfurt) und lösten eine Debatte um das Spielsystem von Vincent Kompany aus.

Zu dogmatisch würde der Trainer an seiner Pressing-Philosophie festhalten, die es kleinen wie großen Gegnern einfach machte: Einfach hinten rein stellen und auf Konter warten, irgendwann wird sich schon was ergeben.

Das Team wirkt gefestigter als vor einem Jahr

Das hat sich dieses Jahr geändert. Gegen Chelsea ließen die Münchner kaum Umschaltsituationen zu, insgesamt wirkt das Team deutlich gefestigter als in der vergangenen Saison. Den Grund dafür erklärten Führungsspieler wie Harry Kane und Joshua Kimmich gerne: Man presse nun situativer, zwischendurch zieht sich die Mannschaften dagegen auch mal zurück und lässt den Gegner kommen. Wenn es allerdings vorne drauf geht, dann mit hundert Prozent – genau so entstand am Mittwoch der Ballgewinn, der zum 3:1-Treffer führte.

Diese Entwicklung zeigt: Die Konstanz, sowohl auf Trainer- als auch Mannschaftsebene, zahlt sich aus. Kompany hat aus den Fehlern seines ersten Jahres gelernt, gleichzeitig sind viele Automatismen trotzdem tief im Team verankert. Und im Gegensatz zu Chelsea oder anderen großen Vereinen müssen eben nicht dutzende Profis erst mal integriert werden – was sich deutlich in der Münchner Frühform bemerkbar macht.

Nun gilt es, diese Form zu konservieren und vor allem die Spieler gesund zu halten. Schließlich – auch das gehört zur Wahrheit – waren es vor allem die Verletzungen im Frühjahr, die das große Saisonziel Finale Dahoam verhinderten. Hier könnte sich allerdings auch in diesem Jahr die Umkehrseite eines eingespielten (dadurch aber wenig erneuerten Kaders) zeigen, der nun vorerst ohne einen gelernten Linksverteidiger auskommen muss. Sobald es gelingt, die Verletzungen abzustellen und zusätzlich Musiala, Davies, Stanisic und Ito zurückkommen, scheint in dieser Saison aber vieles möglich.

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