Aus dem Hörsaal zur WM

von Redaktion

Olympiasieger Zeidler hat „wieder Bock zu rudern“

Gold in Paris: Oliver Zeidler greift nun bei der WM wieder an. © Kahnert/dpa

Shanghai – Oliver Zeidler atmete einmal tief durch, ansonsten nahm der Ruder-Olympiasieger seinen Comeback-Sieg fast regungslos zur Kenntnis. Bei seiner Rückkehr auf die internationale Bühne lieferte Deutschlands Sportler des Jahres umgehend – fast so, als sei er nie weg gewesen. Den „Staub“, der sich in seiner Wettkampfpause angesammelt hatte, habe er zwar erst einmal „wegpusten“ müssen, „aber es war schnell, also bin ich zufrieden“, sagte Zeidler.

Mit seinem WM-Vorlaufsieg in Shanghai/China meldete sich der Titelverteidiger in der Weltspitze zurück, nachdem er sich in den vergangenen Monaten vor allem mit Vorlesungen, Arbeiten und Klausuren herumgeschlagen hatte. Im Jahr nach seinem triumphalen Olympiasieg habe er definitiv „deutlich mehr“ Zeit im Hörsaal als beim Training verbracht, sagte der Einer-Dominator – und lachte.

Die Pause, die sich der 29-Jährige nach den aufwühlenden Wochen im Anschluss an die Sommerspiele ganz bewusst gegönnt hatte, habe „sehr gut“ getan. Es brauchte Abstand, Ruhe und Zeit, um neue Motivation zu schöpfen. Jetzt, sagte Zeidler, habe er „wieder Bock zu rudern“ und „Bock, mich zu quälen“.

Nach der erfolgreichsten Saison seiner Karriere war Zeidler nach Lausanne gezogen, um seinen Master of Business Administration zu machen. Mit der WM, bei der er am frühen Mittwochmorgen im Viertelfinale gefordert ist und am Sonntag die Medaillen vergeben werden, beginnt für ihn der neue Olympiazyklus. Das „große Ziel“ sei schließlich ein weiterer Goldangriff 2028 in Los Angeles. Spätestens ab nächstem Jahr, wenn der volle Fokus wieder auf dem Rudern liegt, hofft Zeidler, „dass ich wieder so dominant werde wie in den vergangenen Jahren“.SID

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