Bayern braucht mehr Hoeneß

von Redaktion

Rummenigge erklärt die Nachfolger-Suche für die Chefetage

Mischen weiterhin voll mit beim FC Bayern: die Aufsichtsräte Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß. © IMAGO/Schueller

München – Im mächtigen Aufsichtsrat des FC Bayern sind Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß die Meinungsmacher schlechthin: Das Duo bringt nicht nur die fußballerische Expertise mit, es blickt auch auf eine jahrzehntelange Management-Erfahrung im Profi-Fußball zurück. Daher verwundert es Rummenigge, dass es immer wieder hitzige Diskussionen um die Rolle des Ehrenpräsidenten gibt. „Da muss ich mal eines sagen, unabhängig von mir: Der FC Bayern braucht nicht weniger Uli Hoeneß, er braucht mehr Uli Hoeneß“, stellte er wenige Tage vor seinem 70. Geburtstag am Donnerstag klar.

Zur Erinnerung: Es war Hoeneß, der seinen kongenialen Partner Rummenigge im Sommer 2023 als Aufsichtsratsmitglied installierte, nachdem sich der deutsche Rekordmeister von CEO Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic getrennt hatte.

Seit dieser Zeit sei man laut Rummenigge gemeinsam bemüht, „zu einer gewissen Kontinuität“ in der Vereinsführung und speziell im Vorstand zurückzufinden. „Wir brauchen insgesamt einen Vorstand, der Bayern-like tickt und arbeitet.“ Thomas Müller würde zweifelsohne dieses Anforderungsprofil erfüllen und Rummenigge hält eine Management-Karriere des Parade-Bayern für durchaus möglich: „Es ist der Wunsch der Fans und des Clubs, dass ehemalige Spieler bei Bayern München eine Führungsrolle einnehmen.“

Aktuell lässt der 36-Jährige seine Karriere in der MLS bei den Vancouver Whitecaps ausklingen, was Rummenigge begrüßt: „Ich finde, Thomas hat es richtig gemacht. Er macht neue Erfahrungen, erweitert seinen Horizont, perfektioniert eine andere Sprache und lernt eine neue Kultur kennen. Er könnte sich dort ein Stück weit vorbereiten auf einen möglichen Job danach.“

Die Frage nach dem neuen Mann für die Zukunft treibt den Aufsichtsrat um dessen Vorsitzenden Herbert Hainer schon länger um. Als es beispielsweise mit Philipp Lahm und einem möglichen Posten als Sportdirektor konkreter wurde, forderte der langjährige Bayern-Kapitän plötzlich einen Vorstandsposten – obwohl im Hintergrund schon alle Hebel in Bewegung gesetzt wurden, um Lahm den Einstieg ins Management so unkompliziert wie möglich zu gestalten.

Bei Bastian Schweinsteiger wurde in der Vergangenheit ebenfalls vorgefühlt, ob er sich eine Rückkehr an die Säbener Straße vorstellen könne. Doch auch Schweini konnte von dieser Idee bisher nicht überzeugt werden. Ein Grund, der auf der Hand liegt: Die Generation „Lahmsteiger“ hat während der aktiven Zeit so viel Geld verdient, dass sie nach der Karriere nicht mehr auf einen Management-Posten angewiesen ist, um weiter Geld zu verdienen. Anders, als es früher bei Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß der Fall war. MANUEL BONKE, PHILIPP KESSLER

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