Unterhalb des Meeresspiegels: Marcel Hirscher in der Skihalle in Zoetermeer. © Benjamin Hoell
Zurück am Berg: Hirscher mit Papa und Trainer Ferdl Hirscher in Zermatt. © Instagram/Hirscher
Auch in Hamburg zog der Österreicher erste Schwünge nach seinem Kreuzbandriss im linken Knie © Instagram/Hirscher
Zermatt/München – Über Holland und Hamburg zurück in den Ski-Weltcup und im Optimalfall im Februar zu Olympia – so sieht der Plan von Ex-Ski-Dominator Marcel Hirscher aus. Doch für sein großes Ziel musste der 36-Jährige ganz unten anfangen – sprichwörtlich. Die allerersten Schwünge nach seinem vergangenen Winter erlittenen Kreuzbandriss im linken Knie zog der Österreicher drei Meter unterhalb des Meeresspiegels – in der Skihalle von Zoetermeer (20 Kilometer von Rotterdam entfernt). „Das Knie ist super, aber bis zum richtigen Skifahren ist es noch ein weiter Weg“, resümierte der Doppel-Olympiasieger, der Mitte September im Alpincenter Hamburg-Wittenburg weitere Tests absolvierte und derzeit mit Papa und Trainer Ferdl in Zermatt zurück auf dem Berg ist.
Der Weltcup-Auftakt in Sölden (25./26.10.) kommt für Hirscher, der mittlerweile für die Niederlande, das Geburtsland seiner Mutter, startet, zu früh, seine Motivation für das „Comeback 2.0“ ist aber ungebrochen. „Wir haben nur ein Leben und müssen das Beste daraus machen“, so die Ski-Legende. Bei seiner Kurz-Rückkehr (drei Rennen) im vergangenen Winter war der Abstand zur Weltspitze relativ groß. Ob Hirscher die Lücke noch einmal schließen kann, hängt auch davon ab, „wie viel Risiko ich noch bereit bin zu gehen“.
Bis zu seinem Trainingssturz vergangenen Dezember auf der Reiteralm blieb der achtfache Gesamtweltcup-Sieger von größeren Blessuren verschont. Wie hart der Reha-Weg ist, merkt Hirscher jetzt. Er ziehe den Hut vor allen Athleten, die viele Verletzungen hatten. Von null zu beginnen, sei „sehr emotional“. Hirscher nimmt den Weg dennoch auf sich – für ein oder maximal zwei Jahre. „Dann ist das Kapitel abgeschlossen.“MATHIAS MÜLLER