Marius Kusch holte 2019 Gold bei der Kurzbahn-EM. © Ratnayake/dpa
Las Vegas – Schwimmer Marius Kusch hat als erster Deutscher seine Zusage für die umstrittenen Enhanced Games gegeben, bei denen Weltrekorde auch mit Hilfe von Dopingmitteln aufgestellt werden sollen. „Jetzt ist Zeit für ein neues Kapitel“, kündigte Kusch auf seinem Instagram-Kanal an. „Die Teilnahme an den Enhanced Games ist eine Chance, an meine Grenzen zu gehen und gegen einige der besten Athleten der Welt um ein beispielloses Preisgeld anzutreten.“ Die Enhanced Games sollen erstmals im Mai 2026 in Las Vegas steigen.
Kusch, der unter anderem 2019 bei der Kurzbahn-EM Gold über 100 m Schmetterling holte, erklärte seine Entscheidung: „Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe, aber die Wahrheit ist, dass mir der Sport nie die finanzielle Stabilität gegeben hat, um mir eine Zukunft aufzubauen.“ Jeder Wettkampf ist mit einem Preisgeld von 500 000 US-Dollar (rund 424 000 Euro) dotiert, 250 000 US-Dollar (rund 212 000 Euro) gehen jeweils an die Sieger.
Vom Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Schwimm-Verbandes, Jan Pommer, gab es nach Kuschs Bekanntgabe deutliche Kritik: „Die Enhanced Games stehen diametral zu allem, wofür der Sport steht.“ Sie würden Fairness, Gesundheit und die Daseinsberechtigung des Sports selbst verhöhnen, indem sie Doping „als vermeintlich autonom zu treffende Option zur Selbstoptimierung inszenieren“. Er wies auch auf die besondere Vorbildfunktion von Sportlerinnen und Sportlern hin. „Wer sich bewusst von diesen Werten abwendet, verabschiedet sich von unserem Schwimmsport“, sagte Pommer.DPA