Wie gut ist die Bundesliga?

von Redaktion

Trotz Ballon-d‘Or-Schlappe: Bayern-Coach Kompany verteidigt Niveau

München – Die Bayernstars gingen bei der Ballon d‘Or-Wahl in diesem Jahr mal wieder leer aus. Die Platzierungen von Harry Kane (13.) und Michael Olise (30.) schienen deutlich schlechter, als ihre tatsächlichen Leistungen – und es war nicht das erste Mal, dass ein Münchner Profi bei den Wahlen schlechter abschnitt als erwartet: Schon Franck Ribéry im Jahr 2013 und Robert Lewandowski 2021 haben den Titel trotz bester Aussichten nicht bekommen.

Vincent Kompany gibt sich bei dem Thema diplomatisch und glaubt an einen zukünftigen Münchner Sieger: „Man muss auch ein bisschen Glück haben, dass alle fit bleiben. Jamal Musiala zum Beispiel ist ein großer Name, nicht nur für den FC Bayern, auch für Deutschland. Er wäre ein Kandidat, kann aber leider wegen seiner Verletzung aktuell nicht dabei sein“, so der Coach bei Sky. „Wenn wir auf die Leistungen von Harry Kane oder Michael Olise schauen, dann kann man sich schon vorstellen, dass sie in der Zukunft mal eine Chance haben. Vielleicht kommt noch ein Überraschungsname dazu. Da geht es einfach um Konstanz über zwölf Monate im Verein, dann kommt noch die Nationalmannschaft dazu. Schon möglich, dass da von uns bald einer ganz vorne dabei ist.“

Trotzdem stellt sich angesichts des schlechten Abschneiden der Bayernstars und den vielen Abgängen in diesem Jahr aus der Bundesliga nach England die Frage: Ist die Bundesliga international zu wenig glanzvoll? Hier ist der Trainer zwiegespalten. Einerseits verteidigt er das Niveau der Bundesliga: „Wie viele Spieler haben sie (die Premier-League-Clubs, d. Red.) gekauft aus der Bundesliga? Es gibt viel Talent in der Bundesliga.“ Andererseits sieht Kompany aufgrund der finanziellen Unterschiede zwischen Deutschland und der Insel Handlungsbedarf.

„Es gibt ein finanzielles Loch. Es ist nicht meine Aufgabe das zu lösen, aber irgendwann müssen uns da Gedanken darüber machen, wie wir dieses Loch kleiner machen können. Die Spieler gehen irgendwann dahin, wo es die besten Möglichkeiten gibt, auch finanziell.“ In diesem Sommer sind Florian Wirtz, Jeremie Frimpong (beide Leverkusen), Hugo Ekitike (Frankfurt) und Nick Woltemade (Stuttgart) in die Premier League gewechselt. V. TSCHIRPKE, P. KESSLER

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