Kosakenzipfel präsentiert sich in guter Form. © Wiebke/Imago
Riem – Auf der Galopprennbahn in Riem ist Christian Sundermann eine bekannte Figur – als Experte im Führring, als Kassenprüfer des Rennvereins und vor allem als Besitzer von Rennpferden mit einer ausgeprägten Vorliebe für den Edel-Komiker Loriot. Sein Stall heißt „Wo laufen sie denn“, die Namen der Pferde haben grundsätzlich Bezug zum 2011 verstorbenen Humoristen, wie Sundermanns derzeit bester Galopper Kosakenzipfel. Dabei handelt es sich übrigens nicht um eine unanständige Anspielung, sondern die Bezeichnung für das Dessert „Mokka-Trüffel-Parfait mit einem Zitronencreme-Bällchen“ und stammt aus „Loriots Geschichten rund um die Familie Hoppenstedt“, betont der Besitzer.
Seit kurzem etabliert er sich darüber hinaus als Fachmann für große Rennen in Osteuropa: Am Sonntag tritt Kosakenzipfel im wichtigsten Rennen der polnischen Saison an, der mit rund 130 000 Euro dotierten Westminster Wielka Warszawska in Warschau. Erst vor knapp drei Wochen bestritt der Sechsjährige das bedeutendste Rennen Ungarns und wurde Zweiter. Der Anlass für die ungewöhnlichen Starts sei kein neues Faible von ihm, erklärt Sundermann, sondern dem großen Erfolg seines Pferdes geschuldet. Als der Wallach nämlich im Juli in Riem einen Ausgleich I hochüberlegen mit zehn Längen Vorsprung gewann, „ist er so stark hochgestuft worden, dass wir ihn in Frankreich, wo er üblicherweise startet, kaum noch unterbringen können: Er muss da einfach zu viel Gewicht tragen“. Daher also der Blick nach Osten.DPA