München – „Wir haben keine Angst“, sagt Gerald Meier. Nach dem historischen Overtime-Erfolg der Munich Cowboys gegen die Berlin Rebels steht für das Münchner Traditionsteam nun das Halbfinale in der German Football League an. Am Samstag geht es nach Potsdam, wo mit den Royals das mit Abstand stärkste Team der Liga wartet. Auf dem Papier sind die Cowboys gegen den Titelverteidiger chancenlos, aber genau darin sieht Sportdirektor Meier eine Chance.
„Wir können rausgehen und Football spielen. Es gibt keinen Druck, daher haben wir auf mentaler Ebene einen Vorteil gegenüber Potsdam“, so der Architekt des ersten Halbfinaleinzugs seit 2001.
Das dachten in der vergangenen Woche wahrscheinlich auch die Schwäbisch Hall Unicorns, die im Viertelfinale zu Beginn Potsdam die Stirn boten, sich aber am Ende doch mit 25:42 geschlagen geben mussten. Noch deutlicher endete der bisher letzte Auftritt der Cowboys im Potsdamer Stadion Luftschiffhafen: In der Saison 2023 unterlagen die Münchner mit 6:72.
„Natürlich kennen wir die Ausgangssituation, aber auch Potsdam kann einen schlechten Tag erwischen. Das hat man gegen Düsseldorf gesehen“, so Meier und bezieht sich dabei auf die einzige Niederlage der Royals in dieser Saison.
Anfang Juni unterlag der Meister von 2023 & 2024 völlig überraschend gegen die Düsseldorf Panther mit 7:24. Die Panther beendeten die Saison auf dem drittletzten Platz der Nordstaffel. Eine Überraschung ist also möglich!
Damit diese gelingt, müssen die Cowboys den Royals-Quarterback Xeaiver Bullock in den Griff bekommen. „Wir kennen ihn noch sehr gut aus seiner Zeit in Kempten. Bullock ist sehr schwer aufzuhalten, weil er einfach immer selber läuft, wenn er keine Möglichkeit für einen Pass findet“, erklärt Meier.
Stoppen wollen die Cowboys Bullock und den – laut Meier – „zusammengekauften Haufen“ aus Potsdam mit ihren Eigengewächsen, die sich während dieser bewegten Saison so stark entwickelt haben. „Es gibt viele Jungs, die ganz andere Spieler sind als zu Beginn des Jahres. Darauf sind wir sehr stolz“, so der Sportdirektor. Und wer weiß, vielleicht können sie bei den Munich Cowboys am Samstagabend noch etwas stolzer sein.CS