Die Münchner Helden von Riga: Bayerns Europameister wurden geehrt. © IMAGO
München – Kurz vor dem Start kamen dann ja doch noch einmal die Europameister zu ihrem Recht. Der Deutsche Basketball Bund (DBB) hatte seinen Vize Werner Lechner vorbeigeschickt. Gemeinsam mit der Geschäftsführer-Riege des FC Bayern Basketball drückte der den fünf Münchner Helden von Riga je ein gerahmtes Bild in die Hand. Überschrieben war es neckisch mit „Klassenfahrt 2025“.
Es sollte für längere Zeit noch der stimmungsvollste Moment eines noch eher zähen ersten BBL-Abends sein. An dessen Ende für die Bayern immerhin ein erstes Erfolgserlebnis stand. Gegen Aufsteiger Jena gab es ein 93:77 (48:47). Sieg Nummer einer Spielzeit, die man ja unbedingt wieder mit einem Sieg beenden will. Mehr noch: Das Double soll unbedingt wieder her.
Allerdings: Große Basketball-Kunst war es noch nicht. Die hatte man nach schwer zerhackter Vorbereitung auch kaum erwarten dürfen. Und einige der potenziellen Künstler machten ja noch gar nicht mit. Justus Hollatz und Johannes Voigtmann wegen Verletzungen. Andi Obst darf seine strapazierten Knochen noch bis zum Euro-Auftakt am Dienstag in Athen schonen.
Was blieb, war der Auftritt eines Teams, das merklich noch auf der Suche nach sich selbst ist. Ja, das Talent des, auch so immer noch illustren Kaders blitzte immer wieder auf. Regisseur-Rückkehrer Stefan Jovic war noch nicht der große Ballverteiler, aber man ahnte schon, dass er noch der Souverän sein könnte, mit dem er die Bayern bei seinem ersten Gastspiel zu zwei Meisterschaften geführt hatte. Xavier Rathan-Mayes deutete immerhin schon einmal Vollstrecker-Qualitäten an (17 Punkte). BeiVladimir Lucic (19) ist das schon fast überflüssig zu erwähnen. Der Kapitän schuftete an allen Ecken und Enden, um den Laden zusammenzuhalten.
Was auch bitter nötig war. Denn es fehlte seinen Bayern merklich an der Abstimmung. Was vor allem in der Defensive immer wieder deutlich wurde, die sich über weite Strecken ziemlich vergeblich um Zugriff auf die wuseligen Aufsteiger aus Jena mühte. Erst Mitte der zweiten Halbzeit sollte sich das dann doch ein wenig ändern. Da war es in Oscar da Silva dann doch ein Europameister, der ein Signal setzte. Ein krachendes noch dazu. Der Dunk des Münchners versetzte den vollgepackten BMW Park noch einmal in Hochstimmung.
Und sp wurde es am Ende ja doch ein erstes Schaulaufen des Meisters und haushohen Titelfavoriten auch für diese Spielzeit. Wobei Herbert sogar den Nachwuchs eine erste Bewährungsprobe geben konnte. Nikolas Sermpezis und Kilian Fischer, sonst Teil der zweiten Mannschaft, durften ein paar Minuten BBL-Luft schnuppern. Beide sammelten zwar keine Punkte, machten ihre Sache aber gut. Wohl wissend, dass bald andere wieder im Mittelpunkt stehen. Schon am Dienstag in Athen.RP