Wieder Weltmeister: Tadej Pogacar. © Ludbrook/EPA
Kigali – Nach der Triumphfahrt ins Ziel fiel Tadej Pogacar seiner Verlobten Urska Zigart in die Arme und freute sich diebisch über die Rückkehr ins Regenbogentrikot, sein großer Widersacher Remco Evenepoel kauerte derweil schwer geschlagen an einer Werbebande. Das Gigantenduell im brutal harten Straßenrennen der Rad-WM in Ruanda hatte Titelverteidiger Pogacar mit einem spektakulären 66-km-Solo in eine einseitige Machtdemonstration verwandelt.
Ein kraftvoller Antritt an einer Schlüsselstelle genügte dem viermaligen Tour-Champion, um Doppel-Olympiasieger Evenepoel weit vor dem Ziel abzuhängen. Am Ende des 267,5 km langen und mit rund 5500 Höhenmetern äußerst anspruchsvollen Rennen betrug der Abstand 1:28 Minuten. Bronze ging an Iren Ben Healy (+2:16).
Pogacar nahm mit seinem Erfolg auch Revanche für die Niederlage im Einzelzeitfahren zum WM-Auftakt vor einer Woche. Dort war der 27-jährige Slowene vom siegreichen Evenepoel besiegt und sogar überholt worden. „Die letzten Runden waren so hart, dass man natürlich ein bisschen zweifelt, aber man muss durchhalten und auf das Beste hoffen“, sagte Pogacar am Ende der ersten Rad-WM in Afrika: „Es war insgesamt eine unglaubliche Erfahrung.“
Die teils gesundheitlich angeschlagenen vier Starter des deutschen Verbandes German Cycling beendeten das Rennen nicht. Im Vorfeld hatten viele mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen. Insgesamt schafften es nur 30 Fahrer ins Ziel.SID