Wird‘s mit diesem 1860-Duo besser?

von Redaktion

Helfer in akuter Not: Kaltstart für NLZ-Hoffnungsträger Paula/Kayabunar

Sein Tag bräuchte mehr Stunden: Manfred Paula. © IMAGO

Freude wecken, an die Basic erinnern: Das ist der Ansatz von Interimstrainer Alper Kayabunar. © IMAGO

München – Alper Kayabunar staunte nicht schlecht, als er am Dienstag das rappelvolle Pressestüberl beim TSV 1860 betrat. Das öffentliche Interesse war groß bei der Antritts-Pressekonferenz des Löwen-Interimstrainers, der die taumelnden Löwen heute gegen Viktoria Köln (19 Uhr) wieder in die Erfolgsspur zurückführen soll. Viel Zeit blieb dem 39-Jährigen, bisheriger Erfolgscoach der zweiten Mannschaft der Sechzger, nicht, um die Unsicherheit aus den Löwen-Kleidern zu schütteln.

„Ich will Freude und Spaß in die Mannschaft hineinbringen, die Basics müssen stimmen. Die Qualität ist ohnehin vorhanden“, betont Kayabunar. Zuerst schnappte sich der Kurzzeitcoach – höchstens 15 Tage darf er die Mannschaft aufgrund der fehlenden Lizenz betreuen – die Führungsspieler des Teams, führte Einzelgespräche: „Allzu viel über die Vergangenheit spricht man nicht, wir schauen nach vorne, jeder sagt seine Meinung.“ Kayabunar ist klar, dass Akteure wie Kevin Volland und Florian Niederlechner in die Bresche springen müssen. Denn die Lage in Giesing bleibt angespannt, nur ein Sieg gegen Köln könnte das pulsierende Clubumfeld etwas beruhigen.

Der große Sonntags-Knall (Entlassungen von Trainer Patrick Glöckner sowie Geschäftsführer Christian Werner) bei den Löwen sorgt weiterhin für Wirbel – und vor allem für viele offene Fragen. Folgte man den Ausführungen von Präsident Gernot Mang im exklusiven Interview mit unserer Zeitung, sucht 1860 derzeit Personalien für gleich drei (!) wichtige und vakante Positionen: Kaufmännischer Geschäftsführer, Sportdirektor sowie Cheftrainer. In die Länderspielpause, die Sechzig in der derzeitigen Situation herbeisehnt, sollen die Löwen von Interimscoach Kayabunar und Interimsgeschäftsführer Manfred Paula gerettet werden.

Die Reihenfolge der Neubesetzungen ist klar. „Es gibt einen klaren Fahrplan, der mit den Gremien so abgesprochen ist. Es herrscht hier weder Chaos noch eine Krise! Wir wollen den Trainer so schnell wie möglich finden. Das ist die erste Personalie, die geklärt werden soll“, erklärte Paula am Dienstag, als er neben Kayabunar auf dem Podium Platz nahm. Wie kam es dazu, dass der 60-Jährige, Leiter im Nachwuchsleistungszentrum der Sechzger, überhaupt die Nachfolge Werners angetreten hat? „Das war enorm kurzfristig, ich hatte wenig Bedenkzeit. Ich habe mich sehr schnell entschieden, im Sinne des Vereins auszuhelfen.“ Das neue Aufgabenfeld Paulas kollidiert natürlich mit seinem Job im Löwen-NLZ: „Bisher haben mir in den letzten sechs Jahren die 24 Stunden am Tag gerade so gereicht, das wird jetzt natürlich eng.“

Langfristig müssen Paula & Co. vernünftige Lösungen im Sinne des Vereins finden. Kurzfristig jedoch liegt der Fokus auf dem zweiten Wiesn-Heimspiel diesen Jahres, das zwingend besser laufen muss als die Fahrt in der Geisterbahn vor zehn Tagen gegen Hoffenheim II (1:5). Eine spielstarke Mannschaft wartet wie beim Debakel gegen die Kraichgauer auch heute auf die Löwen. „Wir müssen dagegenhalten, wollen mit unserem Fußball die Fans mitnehmen“, verspricht Kayabunar Sechzger auf dem Platz, die für den Erfolg kämpfen – eine Seltenheit in den letzten Wochen. Die Mannschaft steht jetzt in der Pflicht, die Felsen zum Verstecken namens Glöckner und Werner sind am Sonntag weggebrochen.MARCO BLANCO UCLES

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