Kompany weiß um die Stärke Frankfurts. © IMAGO
Am Samstag ein Sieg – und dann wollen Diaz, Tah und Bischof (von links) am Sonntag auf der Wiesn feiern. © Imago
Michael Olise traf im letzten Duell gegen Eintracht Frankfurt. Die Frankfurter zeigen sich in der Defensive in dieser Saison noch löchrig. © Martin/Imago
München – Na, Prost! Am Sonntag (ab 13 Uhr) findet der traditionelle Oktoberfest-Besuch des FC Bayern in der Käfer’s Wiesn-Schänke statt. Doch zuvor wollen die Münchner noch der Eintracht ordentlich einschenken.
„Am Samstag will ich gewinnen. So kann ich das schön trennen und für beide Tage Motivation haben“, betonte Trainer Vincent Kompany auf der Pressekonferenz am Freitag.
Das Bundesliga-Topspiel heute (18.30 Uhr, Sky) schreit nach einem Schützenfest. Die Mannschaft mit der besten Offensive ist beim Team mit der zweitschwächsten Defensive in Frankfurt zu Gast. In den ersten fünf Ligaspielen haben die Bayern bereits 22 Treffer erzielt, die Hessen mussten hingegen bereits 13 Mal die Kugel aus dem eigenen Netz holen. Und während der Rekordmeister am Dienstag in der Champions League auf Zypern Pafos (5:1) abfertigte, ging die Eintracht mit 1:5 bei Atlético Madrid unter.
Kompany hob aber vor allem die positiven Seiten des kommenden Gegners (17 Tore) hervor. „Offensiv sind sie sehr, sehr stark im Moment. Das ist sehr beeindruckend, aber wir schießen auch viele Tore. Ich würde so ein Spiel schauen auf jeden Fall“, meinte der Belgier.
Spektakel erwartet
Kompany möchte Frankfurt keinesfalls unterschätzen. Dem 39-Jährigen ist aber auch bewusst, dass die Eintracht defensiv ordentlich wackelt. Doch er weiß, dass deren Wert der zu erwartenden Gegentore (xG against) in dieser Saison gleich hoch ist wie in der vergangenen Spielzeit. Der Unterschied: Gegner wie Gladbach (6:4) oder Union Berlin (3:4) nutzten zuletzt ihre Chancen gegen Frankfurt gnadenlos.
Auch die Bayern um Superstürmer Harry Kane wollen weiter eiskalt vor dem gegnerischen Tor agieren. Damit es mit dem Startrekord von zehn Siegen in den ersten zehn Pflichtspielen klappt. Kompany versprach: „Wir tun alles dafür, dass die Leistung stimmt, dass wir gewinnen und drei Punkte holen.“ Die Bayern sind bisher makellos. Trotzdem rät Chefkritiker Didi Hamann den Münchnern, mit ihren Kräften zu haushalten. Als Beispiel nannte er die Partie unter der Woche auf Zypern.
„Die Bayern sind über 121 Kilometer gelaufen, Pafos 113. Ich weiß nicht, ob das jugendlicher Enthusiasmus ist. Aber solch eine körperlich unnötige Zusatzleistung kann sich im Frühjahr, wenn man seine Kräfte wirklich nötig hat, brutal rächen“, schrieb der 52-Jährige in seiner Kolumne für Sky.
„Wenn man – wie gegen Pafos –gegen einen Gegner spielt, der zwei bis drei Klassen schlechter ist, 5:1 gewinnt und alles unter Kontrolle hat, darf man sich läuferisch nicht so verausgaben“, äußerte Hamann. Dies sei möglicherweise nicht unerheblich „in der Endabrechnung“. Mehr hat der Ex-Bayern-Profi aber nicht auszusetzen. Es sei aktuell „das einzige Haar in der Suppe“, schrieb Hamann.
Auch Kompany ist bewusst, dass vor allem das Frühjahr über die großen Titel entscheidet. „Wichtig ist, dass wir im März dabei sind, um die Preise zu gewinnen“, betonte er. Ein Sieg gegen Frankfurt wäre für die Wiesn-Stimmung am Sonntag aber ebenfalls wichtig.P. KESSLER