Noch immer fragen sich viele Fans im Umfeld des TSV 1860, wieso neben Trainer Patrick Glöckner auch Geschäftsführer Christian Werner am vergangenen Sonntag vor die Türe gesetzt wurde. Denn fehlendes Engagement konnte man dem 44-Jährigen nun wahrlich nicht vorwerfen. Am Mittwoch dann gab Löwen-Präsident Gernot Mang bekannt, dass die bisherigen Aufgaben Werners künftig auf sechs (!) Schultern verteilt werden. Drei verschiedene Stellen – Technischer Direktor (für die Verzahnung zwischen Profis und NLZ zuständig), Sportdirektor sowie Kaufmännischer Geschäftsführer – sollen also künftig das bisherige Aufgabenfeld Werners abdecken. Eine Herangehensweise, die zeigt, dass der geschasste Kaderbauer schlicht und ergreifend zu viele Themen gleichzeitig zu bearbeiten hatte. Ob diese Umstände einen Rausschmiss rechtfertigen, werden sich die Verantwortlichen hoffentlich gut überlegt haben. Präsident Gernot Mang ließ durchblicken, dass aus Sicht der Gesellschafter von Werner offenbar die Jugend vernachlässigt wurde. Nun soll also ein neuer Posten bei 1860 dieses Versäumnis auffangen.
Interessant werden in den nächsten Tagen gleich mehrere Dinge in Giesing: Wie schnell kann 1860 die vakanten Posten besetzen? Besonders in der Trainerfrage drängt die Zeit. Anfang kommender Woche sollte ein neuer Coach präsentiert werden, um den Vorteil der Länderspielpause nutzen zu können. Wer finanziert den ganzen Spaß? Restbudget sei vorhanden, betonte Mang. Ob dieses für gleich vier Neueinstellungen ausreicht oder ob doch wieder die Hand gen Abu Dhabi ausgestreckt werden muss, ist nicht bekannt. Klar ist: Vor 1860 liegen enorm wichtige Tage. Die Neubesetzung der sportlichen Kommandobrücke muss sitzen, Spielraum für Fehlschüsse gibt es im Prinzip keinen. Und auch sportlich steht am Sonntag (16.30 Uhr) in Wiesbaden viel auf dem Spiel. Bei einer weiteren Pleite rücken die Aufstiegsränge früh in der Saison in weite Ferne. Tage der Wahrheit liegen vor dem TSV 1860 – auf und vor allem neben dem Platz.