Der Meister kann auch Rotation

von Redaktion

Bayern-Baskets schonen Stars und siegen 96:79 gegen die Hamburg Towers

Sammelte Selbstvertrauen: Leon Kratzer (r.). © IMAGO

München – Etwas mehr als eine Woche läuft sie nun also, die neue Basketball-Spielzeit. Und nach nun vier Einsätzen steht der FC Bayern schon da, wo er in dieser Saison gerne dauerhaft stehen würde. In Europa ist man mit Sieg und Niederlage auf Tuchfühlung. In der Bundesliga ist man derweil noch völlig unbeschadet, am Sonntag gab es ein 96:79 (47:35) über die Hamburg Towers. „In der letzten Saison haben wir teilweise die Gegner nicht respektiert“, sagte Trainer Gordon Herbert, „jetzt werden wir von Spiel zu Spiel denken, egal ob Euroleague oder BBL.“

Und es war ein Saisonstart, der schon erahnen lässt, wie die Dinge wohl laufen werden in den nächsten Wochen und Monaten. Die Bayern haben sich ganz bewusst breiter aufgestellt. Sodass sich Herbert getrost den Luxus leisten kann, auch Spitzenkräften eine Pause zu gönnen. Am Sonntag schauten neben den angeschlagenen Wenyen Gabriel (Schulter) und Oscar da Silva (bekam gegen Belgrad einen Finger ins Auge) auch Kapitän Vladimir Lucic und Regisseur Stefan Jovic zu. „Sie sind beode Mitte 30“, sagte der Coach, „da muss man die Belastungen steuern.“

Man ahnt: So oder so ähnlich wird man die Dinge im, diesmal mit 4728 Besuchern mal nicht ausverkauften BMW Park öfter sehen. Denn auch so, und das zeigt doch, wie weit die Bayern auch bei den Korbjägern der nationalen Konkurrenz voraus sind, kann Herbert immer noch ein Ensemble aus Welt- und Europameistern und gestanden Euroleague-Kräften ins Rennen schicken.

Dazu gehört auch Leon Kratzer. Der Nationalspieler hatte seinen Dienst in München nach einer bedingt glücklichen EM schwer verunsichert angetreten. In der Euroleague schickte Gordon Herbert ihn zweimal zwar als Starter aufs Feld, danach ward er nicht mehr gesehen. Insofern sind Duelle wie das gegen Hamburg zumindest für ihn auch ein bisschen Seelenmassage. Gegen biedere Hamburger schuftete der frühere Pariser nach Kräften. Griff zehn Rebounds ab, blockte humorlos drei Hamburger Angriffe ab und garnierte seine Bilanz mit sechs Punkten. Herbert sah es gerne: „Solche Spiele sind wichtig für ihn.“

Und für die Feinarbeit hat der Kanadier ja andere. Kamar Baldwin etwa oder Xavier Rathan-Mayes, die sich in Abwesenheit von Jovic gegen Hamburg den kreativen Part mit Europameister Justus Hollatz teilten, der nach seiner Knöchelverletzung aus der EM erstmals mitmachte. Wobei zumindest Rathan-Mayes seine Qualitäten eher als Vollstrecker hat. Der Kanadier langte vor allem in jenen Phasen zu, in denen Hamburg den Bayern wieder nahezukommen schien und sorge mit 18 Punkten für klare Verhältnisse. RP

Artikel 5 von 11