Ein Kane kennt keinen Schmerz

von Redaktion

Der Knöchel schmerzt, na und? Rekordmann macht weiter, immer weiter

„Hohe Kunst“: Kane traf – mal wieder. © IMAGO

Schmerz, lass nach! Kane nach dem Zusammenprall. © IMAGO

Viel Eis: Das Ende von Kanes Arbeitstag. © IMAGO

Frankfurt – Der dicke Eisbeutel am Fuß war nicht zu übersehen, aber das hielt Harry Kane am Samstag in Frankfurt nicht davon ab, zu tun, was zu tun war. Als sich die Spieler des FC Bayern nach dem beeindruckenden 3:0 (2:0) bei der Eintracht vor der Fankurve versammelten, hüpfte der Mann, der zuvor natürlich wieder getroffen hatte, einfach mit. „Deutscher Meister wird nur der FCB“, na klar – da kann man nicht stehen bleiben. Und Kane zeigte in diesen Momenten der Glückseligkeit auch, was eigentlich immer gilt: dass er keinen Schmerz kennt.

Die offizielle Entwarnung gab es ein paar Minuten später. „Mir geht es gut“, sagte Bayerns Superstürmer und erklärte den Zusammenprall mit Kaua Santos im Frankfurter Strafraum wie folgt: „Es war ein Kontakt mit dem Knochen. Ich hatte vor das schon vor ein paar Wochen und heute war es an der gleichen Stelle.“ Das schmerzte im ersten Moment sehr, und auch wenn Kane es noch einmal probierte, war es nur gut, dass Vincent Kompany den Arbeitstag seines aktuell wichtigsten Mannes ein paar Minuten eher beendete. „Es hatte keinen Sinn, Risiko zu nehmen“, sagte der Trainer, der die Blessur aber als „nicht so schlimm“ bezeichnete. „In ein paar Tagen“, versprach auch Kane, „ist wieder alles in Ordnung.“ Und natürlich werde er „am Montag da“ sein, wenn sich die englische Nationalmannschaft trifft.

Die Botschaft, die von diesen Sätzen ausgeht, ist klar: Kane ist derzeit nicht zu stoppen – und will sich auch nicht stoppen lassen. Dass er mal wieder auf der Torschützenliste auftauchte, war im Topspiel nur eine Randnotiz. Viel drängender sind mit Blick auf den Fabel-Saisonstart des 32-Jährigen inzwischen die Rekorde. Der elfte Treffer in sechs Spieltagen ist Bundesliga-Bestwert, bei der nächsten Torbeteiligung ist er außerdem so schnell wie kein Zweiter bei 100 Scorer-Punkten angekommen. Mal wieder hatte Kane auf dem Platz bewiesen, warum ihn Mitspieler wie Serge Gnabry als „halb Mensch, halb Maschine“ bezeichnen. In der Entstehung des blitzschnellen 1:0 war er beteiligt, das 2:0 besorgte er höchstselbst. Das Fazit dazu zog Max Eberl: „Er lässt es leicht aussehen, das ist es aber nicht. Das war sehr hohe Fußballkunst.“

Man hört Worte wie diese derzeit in Dauerschleife – zurecht. Und so war es Kane auch vergönnt, am Sonntag auf der Wiesn richtig zu feiern. Ob die Haferlschuhe am rechten Fuß drückten? Egal! Wie gesagt: Die Kane-Maschine kennt keinen Schmerz. Sein Motto lautet: Weiter, immer weiter.HLR

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