Löwen im freien Fall

von Redaktion

0:1-Pleite in Wiesbaden – Sechzig taumelt dem Tabellenkeller entgegen

Weitestgehend abgemeldet: Florian Niederlechner (re.) konnte keine Akzente setzen. © Volz/Imago

Viel Stückwerk: Sean Dulic und seine Abwehrkollegen hielten in Wiesbaden lange Zeit die Null, für einen Punktgewinn reichte es jedoch nicht. © Volz/Imago

Wiesbaden – Völlig konsterniert schlich Gernot Mang nach Abpfiff durch die Mixed-Zone der BRITA-Arena. Eine Woche, nachdem der Löwen-Präsident zusammen mit dem Mitgesellschafter den Doppel-Rausschmiss von Trainer Patrick Glöckner und Geschäftsführer Christian Werner in die Wege geleitet hatte, hat 1860 einen neuen Tiefpunkt in dieser Saison erreicht. 0:1-Pleite bei Wehen Wiesbaden, die vierte Niederlage in den letzten fünf Partien. Sechzig hat nur noch zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. „Wir müssen uns alle hinterfragen“, erklärte Löwen-Abräumer Max Christiansen nach Abpfiff.

Dass 1860 auch bei den Hessen leer ausgehen würde, war in der Anfangsviertelstunde nicht zwingend abzusehen. Sechzig hatte nach einem hohen Ballgewinn durch Sigurd Haugen die erste gute Chance der Partie. Der Schuss des Norwegers wurde abgefälscht und zischte knapp am Gehäuse der Hessen vorbei (12.). Drei Minuten später hatten die Löwen Dusel, als der Schlenzer von Wiesbadens Nikolas Agrafiotis auf dem Querbalken landete. Bis auf den kläglichen Abschluss von Niklas May, der alleine vor René Vollath auftauchte, bot die erste Hälfte keine weiteren Highlights.

Nach der Pause wurden die Hausherren immer stärker und kamen zu guten Chancen. Agrafiotis hätte Wiesbaden bereits kurz nach dem Seitenwechsel in Führung bringen müssen, vergab jedoch freistehend vor Vollath. Bis auf wenige Ausnahmen – Thore Jacobsen, Max Christiansen & Sean Dulic – agierten die Löwen viel zu ängstlich, kamen in beinahe jedem Zweikampf zu spät.

Erst in der Schlussphase erwachte 1860 – und kassierte ausgerechnet in seine beste Phase den späten Nackenschlag. Den Versuch von Fatih Kaya konnte Vollath aus kürzester Distanz noch parieren, im Nachschuss jedoch war Moritz Flotho zur Stelle und traf zum verdienten 1:0. Sechzig geschockt, und dennoch mit zwei gefährlichen Offensivaktionen kurz vor Schluss. Erst wurde der vermeintliche Ausgleich durch Florian Niederlechner zurecht wegen Abseits zurückgepfiffen, Sekunden danach scheiterte der glücklose Routinier am Pfosten. Zwei Szenen, die jedoch nicht über die schwache Löwenleistung hinwegtäuschen sollen: „Das war, besonders in der zweiten Halbzeit, zu wenig von meiner Mannschaft“, gab Interimscoach Alper Kayabunar nach der Partie zu.MBU

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