Andre Schürrle schaffte 80 Kilometer. © Instagram
Siegreich nach fast drei Tagen: Kim Gottwald. © Instagram
München – Nach unglaublichen 67 Stunden konnte Ello Elosrouti (25) am frühen Montagmorgen einfach nicht mehr. Der letzte noch verbliebene Konkurrent von Lauf-Influencer Kim Gottwald musste beim Last Soul Ultra in der Nähe von Bonn mit einer entzündeten Achillessehne aufgeben. Der 22-jährige Gottwald hatte es damit erneut allen gezeigt – wie schon beim Backyard Ultra im Mai in Texas. Den anvisierten deutschen Rekord (549 km) verpasste der Organisator zwar, mit seiner irren Leistung (448,9 Kilometer) war er aber dennoch – zu Recht – zufrieden. „Job‘s finished“ (Der Job ist erledigt), kommentierte Gottwald auf Instagram.
Das Konzept dieser Läufe ist so simpel wie genial. Zu jeder vollen Stunde müssen die Teilnehmer eine Strecke von 6,706 Kilometern absolvieren. Wer nach 60 Minuten nicht wieder an der Startlinie steht, fliegt raus. „Es geht darum, Limits und Grenzen zu erfahren“, sagt Fußballweltmeister und Mit-Organisator Andre Schürrle (34), der nach 12 Stunden und 80 Kilometern auf Rang 69 (von 100 Starten) landete.
Zwei Tage nachdem Schürrle aufgegeben hatte, liefen Gottwald und Elosrouti noch immer, ab Runde 40 lieferten sie sich ein finales Duell. Das Wetter war zwischenzeitig so schlecht geworden, dass sogar der Youtube-Stream mehrfach unterbrochen werden musste. Das Duo blieb weitere 27 Stunden auf der Strecke – bis die Achillessehne endgültig streikte. Bei den Fans kam das Event gut an, in der Spitze verfolgten 42 000 Menschen den skurrilen Ultramarathon. Im nächsten Jahr soll es eine zweite Auflage geben.KAU