Krise in der WNBA

von Redaktion

Atmosphäre vergiftet, ein Streik droht

Napheesa Collier schießt gegen die Ligen-Chefin. © Imago

New York – Die Atmosphäre vergiftet, die Parteien sauer, der Ausgang ungewiss. Nicht unüblich im Arbeitskampf, auch in der WNBA. Nach ergebnislosen Treffen am Verhandlungstisch und öffentlichen Angriffen droht ein Lockout, es wäre der erste in der Geschichte der Frauen-Profiliga. Gut möglich, dass 2026 erst verspätet oder gar nicht Basketball gespielt wird.

Im Herbst hatte die Spielerinnengewerkschaft eine Ausstiegsoption gezogen, zum 31. Oktober läuft damit der aktuelle Tarifvertrag aus. Eine Einigung ist nicht in Sicht, denn das Verhältnis zwischen den Profis und der Liga hat Risse, auch frische. Derzeit dreht sich vieles um ein angebliches Zitat von Commissioner Cathy Engelbert, das seit einigen Tagen in der Welt ist.

Napheesa Collier, Vizepräsidentin der Spielerinnen-Gewerkschaft WNBPA, verlas zuletzt viereinhalb Minuten lang ein Statement – und ließ kein gutes Haar an Engelbert. Die Ligaspitze sei „unaufmerksam“, „abweisend“, auf „Kontrolle und Macht“ aus. „Wir haben die schlechteste Führung der Welt“, so Collier.

Dann wurde es richtig heikel. Über Superstar Caitlin Clark soll die Ligachefin in einem Gespräch mit Collier gesagt haben, diese müsse „dankbar sein, dass sie abseits des Courts 16 Millionen Dollar verdient, denn ohne die Plattform, die ihr die WNBA bietet, würde sie nichts verdienen.“

Seither gibt es Stunk. A‘ja Wilson, MVP der WNBA, sagte, sie sei von Engelberts Kommentaren „angewidert“. Engelbert entgegnete, die Aussage habe es nie gegeben, sie sei wegen der Vorfälle „niedergeschlagen“, habe Kontakt zu Collier aufgenommen und ein Treffen verabredet.

Natürlich geht es in den Verhandlungen um Wertschätzung, um Ent- und Belohnung, also um Geld. Derzeit werden nur 9,3 Prozent der Einnahmen an die Spielerinnen weitergegeben, in der Milliardenliga NBA sind es gut 50.DPA

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