BASKETBALL

Posse ums Pokalfinale

von Redaktion

Liga will nach München umziehen – Düsseldorf tobt

Plötzlich Pokal-Bühne? Die BBL will hier langfristig ihr Top-4 sehen. © Hoppe/dpa

München – Die Reaktion auf die Kehrtwende der BBL kam prompt. Die Düsseldorfer Eventagantur D.LIVE bezeichnete das Verhalten als „beispiellos unprofessionell“. Anstoß war ein Medienbericht, demzufolge die Basketball-Bundesliga das vertraglich schon für mindestens drei Jahre nach Düsseldorf vergebene Finalturnier um den BBL-Pokal nun doch lieber in München sehen will. Hintergrund war eine Abstimmung, in der offenbar alle beteiligten Vereine für den Wechsel votierten. Dem Vernehmen nach sahen die Clubs die Austragung in Düsseldorf als zu hohes finanzielles Risiko an.

Das Problem: Der Plan wurde öffentlich und BBL-Chef Stefan Holz bestätigte das Vorhaben auf Medien-Nachfragen. Ungünstigerweise tat er das noch bevor der Fall mit den betroffenen Parteien geklärt war. Die Bayern, die sich schon vor dem Zuschlag für Düsseldorf als Langzeit-Ausrichter angeboten hatten, bestätigten zwar die Kontaktaufnahme von Seiten der Liga. „Wir können uns das gut vorstellen“, sagte Mediendirektor Andreas Burkert. Doch clubintern ist man noch in Gesprächen.

Und Düsseldorf? „Wir sind mit den Verantwortlichen im Gespräch und versuchen, eine gemeinschaftliche Lösung zu finden“, sagte Holz. Das dürfte alles andere als einfach werden, denn in der Rhein-Metropole rüstet man sich derweil schon zum Kampf. D.LIVE erklärte, man habe die BBL anwaltlich aufgefordert, die vertragsgemäße Ausrichtung der Finalturniere 2027 bis 2029 zu bestätigen. Im Zweifel behalte man sich gerichtliche Schritte vor.

Bislang hatte die BBL das Top-4 stets kurzfristig an einen der qualifizierten Vereine vergeben. Das hatte immer wieder zu Problemen wegen fehlender Verfügbarkeiten geführt. So auch im letzten Jahr, als letztlich die kleine Stadthalle von Weißenfels unverhofft zu Ausrichter-Ehren kam. Das Problem wollte schließlich mit der langfristigen Vergabe an einen Ort lösen. Analog etwa zu den Volleyballern, die ihre Pokalsieger in den letzten Jahren stets in Mannheim und nun in Köln küren. Das seit geraumer Zeit stark um sportliche Großereignisse bemühte Düsseldorf machte das Rennen. Vermeintlich.

Der Ausgang ist vorerst offen. Von dem Streit nicht betroffen ist das nächste Turnier 2026, das man ursprünglich als Probelauf in Düsseldorf angedacht hatte. Dazu dürfte es nun wohl kaum kommen.RP

Artikel 9 von 11