Bayerns Integrations- beauftragte

von Redaktion

Kimmich und Gnabry nahmen Diaz an die Hand

Wertschätzend: Kimmich und Diaz. © IMAGO

Mitreißend: Gnabry und Diaz. © IMAGO

München – Im Moment herrscht in der Kabine des FC Bayern gähnende Leere. Weil die Nationalspieler auf Reisen sind, bleiben die meisten Spinde an der Säbener Straße geschlossen, ab Montag aber wird der Betrieb wieder reger. Die Vorbereitung auf den „Klassiker“ gegen Borussia Dortmund am Samstag (18. Oktober) ist kurz, aber bange ist dabei niemandem. Jeder weiß, jeder bestätigt: Selten hat ein Team so gut harmoniert wie die Bayern im Herbst 2025. Und das liegt vor allem an der klaren Rollenverteilung – und der Blitz-Integration der Neuzugänge.

Das beste Beispiel dafür ist Luis Diaz, denn der Kolumbianer entzückt nicht nur auf dem Feld, sondern wirkt auch so, als sei er schon ewig Bestandteil dieses Teams. Verantwortlich dafür: Die „gute Basis“, als die Joshua Kimmich das Kabinenklima beschreibt. Dass ausgerechnet er darüber spricht – und auch über das das „Fußball-Englisch, das jeder versteht“, und die „paar Brocken Spanisch“, die Kimmich nach eigenen Angaben „drauf hat“ –, ist kein Zufall. Denn der Vize-Kapitän füllt intern gemeinsam mit Serge Gnabry die Rolle als Integrations-Experte aus.

Während Kimmich den formellen Teil übernimmt und Verständnisfragen rund um die von Kompany auf Englisch vorgetragenen „Ansprachen und Kommandos“ beantwortet, hat Gnabry schon immer – und nach dem Weggang von Thomas Müller noch mehr – die Funktion als Wohlfühl-Manager inne. Egal, wo man sich umhört: Für den Flügelflitzer, der auch im Bayern-Spiel so wichtig ist wie lange nicht, gibt es nur lobende Worte. Harry Kane hat den 30-Jährigen als liebsten Doppelbett-Partner angegeben, auch Diaz schätzt ihn sehr. Warum? Gnabry sagt: „Weil ich am besten englisch spreche.“ Aber das ist nicht alles.

Ganz angenehm ist ihm das Thema nicht. Aber Gnabry weiß selbst: „Ich versuche, die Spieler, die neu kommen, aufzunehmen, ihnen ein gutes Gefühl zu geben, im Verein, in der Kabine.“ Bei Kane habe es funktioniert, „jetzt mache ich es bei Lucho und anderen“. Es stimme, wenn man ihn „Integrationsbeauftragter“ nenne, zumindest „ein bisschen“.

Auch öffentlich spricht Gnabry übrigens mehr. Das ist das Ergebnis einer ebenso neuen Rollenverteilung. Die vielen von Müller übernommenen Interviews bei TV- und Rechtepartnern müssen verteilt werden. Haupt-Außenminister allerdings sind: Manuel Neuer – und Tausendsassa Kimmich. HLR, PK

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