Kauczinski macht das Rennen

von Redaktion

Trainersuche der Löwen fristgerecht beendet – Vertrag bis 2027

Punktlandung: Interims-Geschäftsführer Manfred Paula (r.) mit dem neuen Löwen-Trainer Markus Kauczinski. © TSV 1860

München – Gernot Mang hatte es angekündigt – Manfred Paula hat geliefert. „Bis Ende der Woche wollen wir einen neuen Trainer an der Seitenlinie haben“, hatte der Präsident am Sonntag gesagt – und siehe da: Mangs Frist wurde eingehalten. Markus Kauczinski heißt der Mann, der den TSV 1860 aus der Schieflage führen soll. Unsere Zeitung hatte den 55-Jährigen bereits am Mittwoch als Favoriten benannt – seit Donnerstagabend ist der Deal offiziell.

Der gebürtige Gelsenkirchener unterschrieb an der Grünwalder Straße 114 einen Vertrag bis zum 30. Juni 2027. „Ich freue mich sehr auf die Aufgabe beim TSV 1860 München“, sagt Kauczinski. „Wenn wir am Montag gemeinsam ins Training starten, gilt es, die Stärken der Mannschaft herauszuarbeiten und sie voller Selbstvertrauen und gut vorbereitet ins Heimspiel gegen den MSV Duisburg zu schicken.“ Das erste Training ist öffentlich, Kauczinski gibt sich also direkt die volle Dosis 1860.

Die Spur des neuen Löwen-Trainers im deutschen Profifußball ist lang: Schalke, Karlsruhe, Ingolstadt, St. Pauli, Dresden, zuletzt Wehen Wiesbaden. Mit dem KSC feierte Kauczinski 2013 die Drittliga-Meisterschaft und verpasste 2015 den Bundesliga-Aufstieg nur um Zentimeter – der HSV rettete sich damals in der Relegation in letzter Minute. Vom DFB wurde er zum Trainer des Jahres 2015 gekürt, Wiesbaden führte er 2023 über Bielefeld in die 2. Liga. Ein Arbeiter, keiner fürs Schaufenster – einer, der weiß, wie man aus wenig viel macht. Das könnte im bodenständigen Giesing gut ankommen.

An Kauczinskis Seite: Markus Brzenska und Nico Masetzky als Co-Trainer, Philipp Kunz für die Fitness, René Vollath als Torwarttrainer. Das Team, das schon dem vor zwölf Tagen freigestellten Patrick Glöckner zugearbeitet hat. Interims-Geschäftsführer Paula nennt Kauczinski „die beste Personalie für den TSV 1860“. Nach intensiver Abstimmung mit beiden Gesellschaftern sei man sich einig gewesen, „dass er alle Fähigkeiten mitbringt, um mit unserer Mannschaft erfolgreich zu arbeiten“. Nach Wochen der Krise wollen die Löwen endlich wieder positive Schlagzeilen schreiben.

Die Trainersuche hatte sich hingezogen. Namen wie Oral, Hildmann und sogar der omnipräsente Michael Köllner geisterten durch Giesing. Letzterer hinterließ bei einem Testspiel in Amberg demonstrativ seine Visitenkarte. Doch Paula blieb ruhig, arbeitete im Stillen – und lieferte. „Die Qualität in der Ausbildung steht und fällt mit der Qualität der Ausbilder“, sagte Paula in unserem Interview im Mai 2023. Bald wird sich zeigen, ob er auch bei der Trainerwahl das richtige Händchen hatte.ULI KELLNER

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