Tina Rupprecht (re.) und Regina Halmich. © Tilgner/API
Franziska Preuß und Simon Schempp. © IHoermann/SIMON
Karl-Heinz Rummenigge mit Frau Martina. © Rollitz/ABR
Illustre Gäste: Ministerpräsident Markus Söder vergab Preise in insgesamt sieben Kategorien. Seinen persönliche Preis widmete Söder an Rummenigge für dessen Lebenswerk als Sportler und Funktionär. © ABR-Pictures
München – In Momenten wie diesen wird auch ein knallharter Fußball-Funktionär ganz weich. Für Karl-Heinz Rummenigge war in der BMW-Welt so ein Augenblick gekommen. Der langjährige Chef des FC Bayern hatte sich das Mikrophon genommen um Danke zu sagen. Und damit war nur am Rande Bayerns Ministerpräsident Markus Söder gemeint, der dem 70-Jährigen bei der Verleihung der Bayerischen Sportpreise für dessen Lebenswek seinen „Persönlichen Preis“ verlieh. Rummenigge rückte mit feuchten Augen und zittriger Stimme die Menschen in den Mittelpunkt, die seinen Weg begleitet hatten.
Ehefrau Martina etwa, „die mir immer den Rücken freigehalten und zu mir gestanden hat.“ Aber auch Paul Breitner, den „besten und wichtigsten Mitspieler“, dessen „schönem langen Pass“ er unzählige seiner Tore verdankt habe. Die kleine Spitze des Preisgebers nahm er da gerne mit. „Sie sind kein Bayer“, hatte Söder bei seiner Laudatio erklärt, „aber okay, nobody is perfect.“
Überhaupt war die Verleihung mal wieder ein Abend der großen Gefühle. Dafür sorgte nicht zuletzt auch eine Frau, die nicht mehr dabei sein konnte und doch da war. Die Einblendung der bei einem Bergunfall tödlich verunglückten Laura Dahlmeier beim Auftritt von Biathlon-Ass Franziska Preuß – es war der Gänsehautmoment der Gala. „Es ist immer noch schwer greifbar, dass sie nicht mehr da ist“, sagte Preuß, die von Laudatorin Magdalena Neuner für ihre herausragende Karriere geehrt wurde. Doch die Gesamtweltcupsiegerin der vergangenen Saison ist sich sicher: „Laura schaut uns jetzt vom Himmel zu.“
Das war einer der Momente, bei denen sogar die Kicker in den Hintergrund rückte. Dabei war der beim Sportpreis ungewohnt stark vertreten. Gleich drei der sieben Trophäen gingen an den Fußball. Die Frauen des FC Bayern wurden zu „Botschaftern des Bayerischen Sports gekürt“. Und dann war da natürlich Felix Brych, der mehrmalige Weltschiedsrichter, der in seiner frisch beendeten Karriere zeigte, dass man nicht selbst im Mittelpunkt stehen muss um bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Dass Ex-Profi Thomas Hitzlsperger ihn als „Aushängeschild der deutschen Schiedsrichter“ für sein Lebenswerk auszeichnete, hinterließ bei dem 50-Jährigen Eindruck. „Als Schiri beim Sport den Preis für das Lebenswerk zu bekommen, klingt echt krass“, sagte er. Dabei habe er „nie für Applaus gepfiffen,“
Das ist bei Christina Rupprecht natürlich anders. Die Augsburger Boxerin lieferte immerhin den „unvergesslichen Sportmoment“. Gemeint war natürlich der Punktsieg über Sumire Yamanaka, mit dem sich Rupprecht den noch fehlenden IBF-Weltmeister-Titel holte. Alle vier Gürtel sind nun ihrem Besitz – ein Kunststück, das noch keiner deutschen Kämpferin gelang.
Bemerkenswert auch der Jetzt-erst-Recht-Preis. Er ging an den, seit einem Surfunfall gelähmten Allgäuer Moritz Brückner, der es im Rollstuhlrugby zu den Paralympics brachte. RP