Starke Teamleistung: Jubelnde Bayern-Frauen nach dem Sieg im Topspiel. © IMAGO
München – Es lief die fünfte Minute der Nachspielzeit, als Alara an zwei Gegenspielerinnen vorbei in den Strafraum dribbelte, Torhüterin Stina Johannes ausguckte und den Ball zum 3:1-Endstand neben den langen Pfosten ins Netz schlenzte. Es war der Schlusspunkt eines umkämpften Spitzenspiels, in dem sich die Frauen des FC Bayern am Samstagnachmittag einen knappen, aber unter dem Strich verdienten Sieg beim VfL Wolfsburg sicherten. Durch den Erfolg bei den großen Rivalinnen der letzten Jahre übernahmen die Bayern-Frauen wieder die Tabellenführung, mit drei Punkten Vorsprung auf den VfL führen sie die Bundesliga an. Vor allem aber gaben sie eine gute Antwort auf das 1:7-Debakel beim FC Barcelona zum Auftakt der Champions League am vergangenen Dienstag. „Für uns als Team bedeutet dieser Sieg unheimlich viel. Wir kommen aus einer schwierigen Woche. Ich bin sehr stolz, wie die Mannschaft aufgetreten ist“, sagte Kapitänin Glódís Viggósdóttir.
Klara Bühl brachte die Bayern-Frauen in Führung (27.), Janina Minge (48.) glich unmittelbar nach der Pause mit einem abgefälschten Schuss aus. Im Anschluss war die Partie völlig offen, Momoko Tanikawa (57.) erzielte aus kurzer Distanz das 2:1 für die Münchnerinnen. Die Bayern-Frauen verteidigten den knappen Vorsprung, in der Schlussphase sah Wolfsburgs Joelle Wedemeyer für eine Notbremse gegen Lea Schüller die Rote Karte. Alara beseitigte dann gegen zehn Wölfinnen die letzten Zweifel am Sieg. „Die letzten Tage waren sehr hart, aufgrund der sehr enttäuschenden Niederlage. Es ist wichtig, dass wir stark zurückgekommen sind“, sagte Trainer José Barcala: „Der Ausgleich war ein kritischer Moment, aber wir haben diesen überstanden und dann eine super Reaktion gezeigt.“
Der Sieg in Wolfsburg brachte das Selbstvertrauen der angeschlagenen Mannschaft zurück. Nun soll im Heimspiel gegen Juventus Turin (21 Uhr) auch der erste Sieg in der Königinnenklasse gelingen. „Wir haben etwas gutzumachen und unheimlich Bock, das Spiel gegen Barca vergessen zu machen. In Wolfsburg war es der erste Schritt, am Donnerstag wollen wir genau da weitermachen“, erklärte Linda Dallmann. CHRISTIAN STÜWE