TSV 1860

„Wir sind bereit!“

von Redaktion

Keine Angst vor Duisburg: Kauczinski heiß auf Debüt – Volland doch im Kader?

Reicht‘s doch für Sonntag? Kevin Volland. © Sampics

Alles im Blick: Markus Kauczinski als strenger Beobachter. Und was der neue Trainer nicht sieht, sieht die Drohne, die er am Donnerstag kreisen ließ. © Sampics / Stefan Matzke

München – Drohnen-Einsatz, Spaß-Einlagen, Geheimtraining: Markus Kauczinski hat in seiner ersten Woche als Löwen-Bändiger nichts unversucht gelassen, um sich einen Blitzzugang zu seiner neuen Mannschaft zu verschaffen. Sein Zwischenfazit klingt vielversprechend: „Wir haben nicht lange gebraucht, um zusammenzufinden. Es war eine gute Mischung aus allem. Mein Gefühl sagt mir: Wir sind bereit!“

Bereit für Duisburg, den ungeschlagenen Tabellenführer. Gerade einmal sieben Tage Arbeit liegen am Sonntag hinter Kauczinski und dem krisengeschüttelten Team. Inwieweit diese Zeit reicht, um dem bärenstarken Aufsteiger in Sachen Eingespieltheit Paroli zu bieten, wird sich zeigen. Immerhin hat sich der neue Trainer inzwischen alle Gesichter eingeprägt. „Ich kenne alle Spieler“, sagte er mit einem Augenzwinkern. „Es sind immer ein, zwei dabei, die sich ein bisschen ähnlich sehen. Da muss man dann zweimal hinschauen oder sich Eselsbrücken bauen. Manchmal schaue ich mir auch die Ohrläppchen an – irgendwas ist meistens anders.“

Auch Drohnen hat Kauczinski schon bei früheren Stationen kreisen lassen. „Man hat einfach noch eine zusätzliche Perspektive“, erklärte er. „So eine Drohne lässt sich individuell steuern, um gezielt Schwerpunkte zu setzen. Wir wollten das einfach mal testen.“

Welche Erkenntnisse er dabei gewonnen hat, behält Kauczinski allerdings für sich. Hinweise auf das künftige Spielsystem oder Spieler, die sich besonders aufgedrängt haben, gibt er keine. Immerhin ließ er durchblicken, dass Philipp Maier, zuletzt unter Patrick Glöckner als vierter Innenverteidiger ein unglücklicher Reservist, im Mittelfeld eine neue Chance erhalten könnte. Dort sei er mit seiner Gabe, „einen einfachen, geraden Pass zu spielen“, eine mögliche Alternative. „Sie dürfen sich auf Überraschungen freuen“, sagte er grinsend.

Zählt vielleicht auch ein Einsatz von Kevin Volland dazu? Der Spielmacher hatte wegen einer Fleischwunde am Knie 15 Tage pausiert. „Wir haben Ende der Woche das Pensum bei Kevin gesteigert, um zu sehen, wie belastbar und fit er ist“, erklärte Kauczinski. „Vielleicht entscheiden wir das erst am letzten Tag. Mehr kann ich noch nicht sagen.“

Auffällig ist, wie schnell sich der Ex-Wiesbadener im speziellen Münchner Umfeld zurechtgefunden hat. Ungewohnt ist für ihn allerdings das enorme Interesse an seiner Person: „Wenn man beim Frühstück die Zeitung aufschlägt, und jedes Mal schaut einen ein alter Weggefährte an, der etwas über dich erzählt – das ist auf jeden Fall anders, als ich es bisher kannte.“ Schmunzeln musste er auch darüber, dass er schon am achten Tag seiner München-Mission mit dem Vereinsmantra „Einmal Löwe, immer Löwe“ konfrontiert wurde – bezogen natürlich auf Rückkehrer Kevin Volland. Seine launige Antwort: „Für Kevin kann ich es bejahen. Bei mir fragen Sie mich bitte in einem Jahr wieder – oder in zwei, drei, vier oder fünf Jahren.“

Ein Dreier gegen Duisburg wäre auf jeden Fall ein guter Anfang.ULI KELLNER

Artikel 2 von 11