ZUM TAGE

Klammheimlich alles richtig gemacht

von Redaktion

Kompany verlängert bei Bayern

Um die Personalie einzuordnen, reicht ein simpler Blick auf die Umstände ihrer Verkündung. Im wahrsten Sinne aus dem Nichts, unter der Woche und noch dazu am Tag vor einem Champions-League-Spiel flatterte am Dienstag die Pressemitteilung mit dem Betreff „FC Bayern verlängert Vertrag mit Trainer Vincent Kompany“ in die Redaktionen. Keine wochenlangen Gerüchte, keine Indiskretionen, keine exklusive Vorab-Meldung bei den Boulevardmedien und Transferjournalisten der Republik. Das! Ist! Vincent Kompany! Und das ist auch der Grund, aus dem man den Bossen des FC Bayern nur dazu gratulieren kann, so frühzeitig für klare Verhältnisse gesorgt und ihren Trainer bis 2029 gebunden zu haben.

Wohl die wenigsten Kenner der Fußballbranche hätten im Sommer 2024 darauf gewettet, ein gutes Jahr später Zeilen wie diese zu lesen. Als E-, D-, höchstens C-Lösung war Kompany nach diversen Absagen in München angekommen, und es ist auch nur logisch, dass die sportliche Führung des FC Bayern die Anfänge des jungen Trainers neugierig und nervös zugleich beobachtete. Experimente wie diese können krachend scheitern, die üblichen Reflexe im Falle von Erfolgslosigkeit beim Branchenprimus sind hinlänglich bekannt. Aber Kompany schaffte, was mit der Vereinsführung als Erstes gelungen war: die Menschen von sich zu überzeugen.

Schon in seinem zweiten Amtsjahr stehen Fans, Chefs und – am wichtigsten – ein ganzes Team hinter ihm. Die Mischung aus Nahbarkeit und Verständnis für die Spieler auf der einen, Strenge und Stringenz auf der anderen, ist das, was nicht nur diese Mannschaft, sondern der ganze Club braucht. Einen Kompany, der an der Seitenlinie tobt. Einen Kompany, der seine Profis in den Arm nimmt. Einen Kompany, der stets von seiner stolzen Familie begleitet wird. Der mit dem Kakadoo bis zum Morgengrauen seinen ersten Titel feiert und ein paar Monate später auf der Wiesn geduldig mit den Fans posiert. All das, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.

Das nun geschlossene Commitment ist eines von beiden Seiten. Der europaweit beobachtete Coach bekennt sich zu den Bayern – verdient nun aber auch bedingungsloses Vertrauen. Der Weg unter Kompany stimmt. Und das wird er auch, wenn er mal ein paar Spiele verliert.

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