Oberdorf-Schock: Neue OP-Strategie?

von Redaktion

Knie-Spezialist Manuel Köhne erklärt Kreuzbandverletzung

Schon wieder das Knie: Lena Oberdorf riss sich beim Bundesliga-Spiel gegen Köln erneut das Kreuzband. © IMAGO

München – Das Knie-Drama um Lena Oberdorf – sie muss erneut unters Messer. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die 23-jährige FCB-Stürmerin mit einer relativ neuen Technik operiert, die mehr Schutz vor einer erneuten Verletzung bieten soll. Dabei wird neben dem vorderen Kreuzband ein zusätzliches Band ersetzt, das anterolaterale Ligament (ALL). „Es dient auf der Außenseite des Gelenks als Stabilisator. Dazu verlegt man einen Sehnenstrang aus dem Tractus iliotibialis, einer Sehnenplatte am Oberschenkel“, erklärt Dr. Manuel Köhne. Der Kniespezialist hat heuer schon 400 Eingriffe am Kreuzband vorgenommen, darunter 100 nach Rerupturen – also erneut gerissenen Kreuzbändern wie bei Oberdorf: „Im Profisport reißt etwa jedes fünfte ersetzte Kreuzband erneut. Bei Hobbysportlern kommt das nur in drei bis fünf Prozent der Fälle vor.“

Aber: Lenas Chancen auf ein Comeback stehen nicht schlecht. DSV-Mannschaftsarzt Köhne verweist auf seinen Ski-Schützling Alex Schmid, der nach seiner zweiten Kreuzband-OP in Sölden voraussichtlich an den Start gehen wird: „Alex ist in Superform, sein Knie hält. Im Training hat er schon gezeigt, dass man auch nach so einer schweren Verletzung stark zurückkommen kann.“

Schmid war nach seinem zweiten Knie-GAU ebenfalls mit der ALL-Technik operiert worden. Allerdings muss sich Oberdorf erneut auf sechs bis zwölf Monate Zwangspause einstellen. Sie hatte einfach Pech. Studien zeigen, dass die Knie von Frauen um die 20 besonders anfällig für Kreuzbandverletzungen sind. A. BEEZ

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