Bayern überrollt Brügge

von Redaktion

Machtdemonstration: Münchner um Karl zaubern auch international

Natürlich, auch Harry Kane traf. © Feils/IMAGO

Wie im Traum: Jackson knipste zum 4:0. © IMAGO

Stolz auf den Jungen: Kompany mit Karl. © IMAGO

Ein Tor wie ein Gemälde: Karl krönte sein Solo mit einem traumhaften Abschluss. © Imago

München – Vincent Kompany hat aktuell einen derartigen Lauf, dass er am besten noch heute einen Lottoschein ausfüllen sollte: Schließlich hat der Trainer nicht nur am Dienstag seinen Vertrag bis 2029 verlängert, sondern auch mit seiner Aufstellung beim 4:0 (3:0)-Sieg gegen Brügge am Tag danach voll ins Schwarze getroffen. Statt des erfahreneren Nicolas Jackson durfte nämlich Talent Lennart Karl erstmals in der Champions League von Beginn an ran – und bedankte sich bei seinem Trainer mit einem herrlichen Solo und anschließendem Traumtor von der Strafraumkante (5.): Der Youngster schnappte sich auf der rechten Seite den Ball, dribbelte durch die komplette Abwehr der Belgier und schloss schließlich überragend in den rechten Winkel ab.

Es war der frühe Dosenöffner in diesem dritten Königsklassen-Vorrundenspiel, bei dem der FC Bayern nach dem erfolgreichen Start (3:1 gegen Chelsea und 5:1 gegen Pafos) den nächsten großen Schritt in Richtung direkter Achtelfinal-Qualifikation machte. Dafür muss man im geänderten Liga-Format der Champions League unter die ersten Acht kommen – nach nun drei gespielten Partien grüßen die Münchner vom zweiten Tabellenplatz, punktgleich mit Paris, Inter, Arsenal und Real Madrid.

An diesem historisch guten Start in Champions League, Pokal und Liga – der FC Bayern hat nun alle seine zwölf (!) Pflichtspiele in dieser Saison gewonnen – hat logischerweise Kompany großen Anteil. Nicht nur ein Talent wie Karl blüht unter ihm auf, auch zuvor eher unauffällige Spieler wie Konrad Laimer glänzen aktuell wie noch nie. Und so war es der österreichische Außenverteidiger, der das 2:0 für Harry Kane auflegte (14.) – aber dass der Engländer trifft, hat in dieser Spielzeit kaum noch Nachrichtenwert.

Stattdessen richteten sich die Augen weiter auf den Erfolgstrainer Kompany, über dessen Verlängerung Sportdirektor Christoph Freund klarstellte: „Eine Ausstiegsklausel hat nichts verloren im Vertrag.“ Heißt: Der Coach ist nun ganze vier Jahre an die Münchner gebunden, egal welcher andere Verein Interesse anmelden könnte.

Dass jedoch schon in dieser Spielzeit alle Titel möglich scheinen, unterstrich der mehr als souveräne Sieg gegen Brügge einmal mehr. Luis Diaz stellte noch vor der Halbzeit mit einem strammen Schuss auf 3:0 (34.), anschließend ließen die Münchner Ball und Gegner gefällig laufen. Kane und Pavlovic trafen jeweils nur den Pfosten, auch Diaz vergab leichtfertig. Der später eingewechselte Jackson markierte schließlich den 4:0-Endstand nach erneuter Vorlage von Laimer.

Einzig abseits des Platzes sorgt ein Thema weiter für Unruhe: Vor der Partie machten die Münchner Fans nämlich erneut klar, was sie von der geplanten Hospitanz von Jerôme Boateng halten: „Gegen Machtmissbrauch und physische & psychische Gewalt in Beziehungen“ stand auf einer großen Choreographie der Südkurve.V. TSCHIRPKE, H. RAIF, M. BONKE

Artikel 7 von 11