Schwerstarbeit: Plasene (l.) siegt nach Punkten.
München – Um 2 Uhr nachts sitzt Oscar Plasene mit einem Grinsen im Gesicht im Klinikum. Der 24-Jährige hat wenige Stunden zuvor seinen WM-Gürtel im Kickboxen gegen Francis Mbayo knapp verteidigen können. Jetzt ist sein linkes Bein verbunden. Aber nicht nur Plasene ist vom Kampf gezeichnet.
„Das war kräftezehrend“, sagt sein Coach Mladen Steko nach dem Duell. Und schmerzhaft – immer wieder verzieht der Deutsch-Iraker sein Gesicht. Aber auch Plasene kann im Hauptkampf der Fight Night punkten: Der Steko-Schützling bringt seinen kongolesischen Gegner mehrfach aus dem Gleichgewicht und schickt ihn auf den Hallenboden. Und auch seine Haken treffen öfter das Ziel. Einmal muss Mbayo sogar angezählt werden.
Nach fünf Runden, also der vollen Kampfdistanz, dann die Entscheidung: einstimmiger Sieg für Oscar Plasene. Doch komfortabel war das nicht. Das bestätigt auch Steko: „Viele Kicks hätte Oscar nicht mehr einstecken können. Das war echt knapp.“
Gegner Mbayo hingegen denkt schon kurz nach der Urteilsverkündung an eine Revanche. Schließlich hatte er im Gegensatz zu Plasene nur zehn Tage Vorbereitungszeit: Plasenes eigentlicher Gegner, Jeffri Reza, war kurzfristig ausgefallen – Mbayo war eingesprungen. „Schaut euch an, wie der Kampf lief. Ich will eine Revanche, und dann hole ich mir den Titel“, kündigt der Kongolese an.KAU