Bayern will Haching-Stadion

von Redaktion

7,5 Millionen Euro: Rekordmeister verhandelt mit Gemeinde

In den Campus des FC Bayern passen nur 2500 Zuschauer, zu wenig für die Frauen des deutschen Rekordmeisters? © IMAGO

Schätzen sich: Manni Schwabl und Uli Hoeneß. © IMAGO

Soll einen neuen Besitzer finden: Der Sportpark Haching. © Simon/Hoermann/Imago

Unterhaching – Es riecht nach Schweinsbraten und Bier vom Holzfass, auf der Speisekarte stehen „Manni´s Schinkennudeln mit Zwiebeln und Ei“. Das Wirtshaus ist das Herzstück des Sportparks in Haching. Urig, bodenständig, gemütlich. Schon bald könnte neuer, frischer Wind durch die Vorstadt ziehen. Glamour vom deutschen Rekordmeister. Schon im März hatte unsere Zeitung berichtet, dass der FC Bayern den Sportpark als Spielstätte für die Frauen im Visier hat.

Nun geht es sogar noch einen Schritt weiter. Es laufen Gespräche zwischen den Bayern und der Gemeinde Unterhaching über einen Kauf. 7,56 Millionen Euro netto kostet das 42 000 Quadratmeter große Grundstück. Es sieht vielversprechend aus, von einer Einigung sind beide Parteien aber noch entfernt. Den Münchnern ist der Kaufpreis noch zu hoch. Zudem müssen gewisse Voraussetzungen der Stadionnutzung geklärt werden.

Und dann gibt es noch eine weitere Baustelle, das Stadion ist renovierungsbedürftig und entspricht nicht den UEFA-Anforderungen. Für Champions-League-Spiele von Giulia Gwinn und Co. wären Umbaumaßnahmen notwendig. Was will der FC Bayern also in Haching? Der Campus bietet gerade mal ein Fassungsvermögen von 2500 Zuschauern. Für Highlight-Partien ist das deutlich zu wenig. Erst im September haben die Bayern-Frauen beim Spiel gegen Bayer Leverkusen in der Allianz Arena mit 57 762 Fans einen neuen Zuschauer-Rekord aufgestellt.

In den nächsten Jahren könnte der Sportpark als neue Heimat aufgebaut werden, das Thema soll im Aufsichtsrat schon besprochen und die Finanzierung im Haushaltsplan vermerkt sein. Auch über eine Art Nachwuchsleistungszentrum für die Bayern-Frauen soll nachgedacht werden.

Der Erwerb des Stadions war seit Jahren das Ziel der SpVgg Unterhaching um Präsident Manni Schwabl. Bis zum 30. Juni hatte der Verein das Vorkaufsrecht, um das Grundstück der Gemeinde abzukaufen. Die Frist ist bekanntermaßen ohne Ergebnis verstrichen. Die Hachinger werden die neuen Entwicklungen aber gelassen verfolgen. Die Granden um Schwabl und Uli Hoeneß pflegen ein vertrauensvolles Verhältnis, zudem haben beide Vereine eine strategische und langfristige Partnerschaft im Bereich der Talentförderung abgeschlossen.

Unterhaching wäre, ebenso wie das Football-Team der Munich Ravens, im Fall eines erfolgreichen Sportpark-Erwerbs des FC Bayern Mieter im Stadion. Über einen möglichen Verkauf entscheidet der Hachinger Gemeinderat, der am 19. November wieder tagt. Derzeit führt die „Verwaltungsspitze vertrauliche Gespräche mit Kaufinteressenten“. NICO-MARIUS SCHMITZ, M. BONKE, M. BECKER

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