Hinter den Kulissen wird schon seit vergangenem Frühjahr getüftelt – und nun macht der FC Bayern also Ernst: Der deutsche Rekordmeister möchte der Gemeinde Unterhaching den Sportpark (Heimat der SpVgg Unterhaching) abkaufen, damit die Frauen-Mannschaft endlich eine echte Heimat hat. Das ist ein starkes Signal der Vereinsführung um Präsident Herbert Hainer und Vorstandschef Jan-Christian Dreesen. Die Verantwortlichen haben den roten Frauenfußball in den vergangenen Jahren sukzessive professionalisiert, eine eigene Spielstätte ist die logische Konsequenz.
Zur Wahrheit gehört nämlich: Am Bayern-Campus war man nie wirklich glücklich darüber, dass die Frauenabteilung dort ebenfalls beheimatet ist. Hinter vorgehaltener Hand wurde dort stets von einer Zwangsehe gesprochen. Außerdem ist das dortige Stadion mit einem Fassungsvermögen von nur 2500 Plätzen mittlerweile zu klein geworden, wenn Topspiele in der Frauen-Bundesliga oder Champions League anstehen.
Für solche Highlight-Partien sind die Münchnerinnen in der Vergangenheit dann gerne in die Allianz Arena ausgewichen – um aus der Not eine Tugend zu machen. Allerdings muss in Fröttmaning (75 000 Zuschauer) eine gewisse Zuschauerzahl erreicht werden, damit sich der Aufwand auch finanziell lohnt und die Stimmung entsprechend auf die Spielerinnen auf dem Rasen überschwappt.
Der Sportpark ist mit Platz für ungefähr 15 000 Fans die ideale Zwischenlösung. Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass die Einnahmen aus dem Ticketverkauf bei jedem Heimspiel um das Sechsfache steigen würden, sollten die Spiele tatsächlich regelmäßig ausverkauft sein.
Auch wenn die Drähte zwischen der Säbener Straße und dem Rathaus Unterhaching bereits glühen, um den Netto-Kaufpreis in Höhe von 7,56 Millionen Euro noch etwas zu drücken, zeigt das Vorhaben eine Sache doch sehr deutlich: Beim FC Bayern wird wieder in Steine investiert. Denn: Der zwischenzeitlich verschobene Umbau des Leistungszentrums an der Säbener Straße steht 2026 auf der Agenda.