Topscorer Topi Piipponen musste nach einem Check zum Kopf in der Schlussphase zuschauen. © Oliver Rabuser
Bad Tölz: Unterschiedlicher geht‘s kaum: Während die Tölzer Löwen am Freitag in Füssen große Lust auf geradlinige Abschlüsse hatten und beim Schlusslicht einen 6:1-Sieg herausschossen, wollte es am Sonntag beim 1:2 gegen den Tabellendritten Memmingen nicht so recht klappen mit dem Toreschießen: Zunächst waren sie zu vorsichtig, versuchten gar nicht erst, den schnellen Abschluss zu suchen. „Der Schuss ist derzeit nicht unsere erste Option“, sagt Trainer Axel Kammerer. Dann vergaben sie etliche Chancen in – teilweise doppelter – Überzahl. Erst als Ludwig Nirschl, der Mann für die wichtigen Tore, zehn Minuten vor Schluss traf, wurde es ein packendes Heimspiel. Die Löwen zündeten den Turbo, warfen alles nach vorne, kehrten das Schussverhältnis um. Unschöner Moment der Schlussphase: Topscorer Topi Piipponen verletzte sich bei Milan Pfalzers Check am Kopf. Und im anschließenden fünfminütigen Powerplay gelang kein Treffer mehr. Kammerer: „Wir haben unsere Chancen nicht genutzt und dadurch das Spiel verloren.“
Riessersee: Die Bilanz ist mau. Elf Spiele, elf Punkte. Damit kann man beim SC Riessersee nicht zufrieden sein. Am Wochenende setzte es eine 4:6-Heimniederlage gegen Bayreuth, dazu ein 2:6 in Deggendorf – es war die fünfte und sechste Pleite am Stück. Den blamablen Auftritt vom Freitag wollte Hunor Marton nicht unbelassen hinnehmen. Der Coach baute seine Sturmreihen um. „Wir wollten etwas versuchen und neue Gesichter in die Reihen bringen.“ Klappte insoweit, als der SCR etwas entschlossener auftrat. Gleichwohl gab es beim Top-Team aus Niederbayern nichts zu erben. Die Defensive musste zwangsläufig umformiert werden, weil eine der Säulen für ein Weilchen ausfallen wird. Luca Allavena bekam vom Bayreuther Ondrej Nedved einen Check gegen den Kopf serviert. Am Dienstag kommt es im OEZ zum Krisenduell mit Tabellennachbar EC Peiting. Auch die Pfaffenwinkler gingen zuletzt leer aus.
Peiting: Gut gespielt, aber wieder mit leeren Händen vom Eis gegangen. Das war beim EC Peiting am Wochenende zwei Mal der Fall. In Passau verloren die Pfaffenwinkler so mit einem Tor Unterschied und genauso endete auch die Heimpartie gegen die Heilbronner Falken. „Gut genug reicht derzeit nicht. Wir schießen einfach zu wenig Tore und machen einen Fehler zu fiel“, konstatierte Coach John Sicinski nach der bitteren 2:3-Niederlage gegen den Vorjahresmeister. „Wir sind nicht weit entfernt aber wir belohnen uns einfach nicht“, bedauerte Sicinski, dass die Sieglosserie gegen Heilbronn weitergeht. Auch in Passau hatte er wenig auszusetzen. „Die Mannschaft hat den Gameplan 60 Minuten gut umgesetzt“, lobte Sicinski, „es ist uns gelungen die beiden starken Reihen der Passauer auszuschalten und defensiv gut zu stehen“. Das große Manko bei den Peitinger war erneut die Chancenverwertung, das wollen sie beim Derby am heutigen Dienstag beim SC Riessersee besser machen.
Erding: Keine Punkte gab es für die Erding Gladiators am Wochenende, aber Trainer Dominik Quinlan war keineswegs unzufrieden. „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, sie haben alles investiert“, betonte er. Es gab Niederlagen gegen den Tabellenzweiten Deggendorf (2:4) und Spitzenreiter Selb (1:4), jeweils mit einem Empty-Net-Goal. Ärgerlich gegen Deggendorf war, dass sich die Gladiators nach dem zweiten Drittel, als es nur 0:1 hieß, nach dem 1:1 und dem 2:2 postwendend ein Gegentor einfingen. „Gerade nach dem Ausgleich ist der nächste Wechsel extrem wichtig“, meinte der Gladiators-Coach. Das müsse seine Mannschaft lernen. Auch gegen Tabellenführer Selb hielt seine Truppe lange mit, doch selbst beste Möglichkeiten wurden teils sträflich vergeben. Heute Abend empfangen die Gladiators mit den Tölzer Löwen das nächste Top-Team, aber Quinlan ist zuversichtlich. „Ich rechne mir durchaus Chancen aus.“NICK SCHEDER, OLIVER RABUSER, ROLAND HALMEL, WOLFGANG KRZIZOK