Rosenheim – Es gibt Spiele, die Eishockeyfans über Jahre und Jahrzehnte nicht vergessen. Ein Spiel dieser Kategorie gab es am vergangenen Freitag in Rosenheim als Tabellenführer Kassel an der Mangfall gastierte und zehn Sekunden vor Spielschluss den Auswärtssieg scheinbar sicher in der Tasche hatte. Die Gäste führten 2:1, Rosenheim kassierte eine Strafzeit und es gab Bully vor dem Rosenheimer Tor. Da sollte eigentlich nichts mehr passieren, doch Kassel stellte sich mehr als unglücklich an, sodass Rosenheim noch einen Angriff fahren konnte. Wie der Puck dann vom Schläger Maximilian Adams im Kasseler Tor landete, war selbst nach Betrachten der Fernsehbilder nicht klar. Die Scheibe war eindeutig hinter der Linie, das stand fest. Ob es aber in der regulären Spielzeit war, musste per Videobeweis noch überprüft werden. Und tatsächlich: 0,1 Sekunden (!) vor Schluss war der Rosenheimer Ausgleich perfekt. Dass Rosenheim 14 Sekunden vor Schluss der Overtime durch Shane Hanna auch noch der Siegtreffer gelang, machte den Eishockey-Abend für Fans und Spieler perfekt.
Zwei Tage später holten die Rosenheimer auch noch drei Punkte in Bad Nauheim, wobei erstmals die beiden Neuzugänge Teemu Pulkkinen und Fabian Dietz trafen. Pulkkinen verwandelte einen an Dietz verursachten Penalty und Dietz selbst sorgte für das 2:0. Der finnische Neuzugang und Ex-NHL-Spieler spielte allerdings ab dem zweiten Drittel wegen einer möglichen Muskelverletzung nicht mehr. Weil der Kanadier Charlie Sarault angeblich in die Slowakei abwandern soll – auch zwei andere DEL2-Vereine haben Interesse bekundet – könnten die Starbulls bei einer längeren Verletzung von Pulkkinen ein Kontingentspieler-Problem bekommen. Diese Personalien sollten vor den beiden Auswärtsspielen am kommenden Wochenende in Weiden und in Düsseldorf schnellstmöglich beseitigt werden.HANS JÜRGEN ZIEGLER