Vinicius Junior und Xabi Alonso. © Del Pozo/AFP
Madrid – „Hilfssheriff“ Antonio Rüdiger hatte als Schlichter alle Hände voll zu tun, TV-Experte Sami Khedira war entsetzt – doch Vinicius Junior zuckte nur mit den Schultern. „So ist der Clásico nunmal“, sagte der oberste Streithahn nach den wilden Tumulten im spanischen Fußball-Klassiker, „auf und neben dem Spielfeld ist immer viel los“.
Das war maßlos untertrieben. Das 2:1 (2:1) zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona am Sonntag war der wohl heißeste Clásico seit Jahren – und Vinicius mittendrin statt nur dabei. Kein Wunder, dass das Duell für den Brasilianer ein Nachspiel haben wird. Sein Trainer Xabi Alonso kündigte an, er werde mit ihm „darüber reden“.
Vinicius hatte gut gespielt und das Siegtor von Jude Bellingham (43.) eingeleitet, als ihn Alonso auswechselte – und der Stürmer mal wieder explodierte. „Immer ich!“, rief er laut DAZN und schimpfte: „Ich verlasse das Team, es ist besser, wenn ich gehe. Ich gehe!“ Seinen Wutausbruch würzte er mit einem deftigen Fluch („Zur Hölle!“), den Alonso umgehend zurückgab: „Auf geht‘s, Vini, verdammt noch mal!“
Ohne seinem Chef die Hand zu geben, stapfte Vinicius in die Kabine, wo er von Torwarttrainer Luis Llopis beruhigt werden musste. Als er zurück am Rande des Platzes war, schlüpfte er erneut in eine der Hauptrollen. In der hitzigen Nachspielzeit mit sechs Gelben und zwei Roten Karten lieferte er sich in Badelatschen eine Rangelei mit Jungstar Lamine Yamal.SID