Ich bin dann mal weg

von Redaktion

Skisprung-Bundestrainer hört auf

Horngacher, Skisprung-Bundestrainer. © Löb/dpa

Nürnberg – Was 1991 in Predazzo seinen Anlauf nahm, soll 2026 an selber Stelle sein Ende finden. Vor 35 Jahren gewann Stefan Horngacher in Italien mit Österreichs Skisprung-Team WM-Gold, im kommenden Jahr beendet er dort seine Karriere als deutscher Bundestrainer. „Das ist eine runde Sache für mich“, so der 56-Jährige. Um nicht als Lame Duck (lahme Ente) zu enden, wolle er sich in den verbleibenden fünf Monaten „voll verausgaben“, versprach Horngacher. „Ich werde bis zum letzten Tag voll da sein und meine Arbeit machen.“

Den DSV erwischte der Chefcoach bei seiner internen Ankündigung vor ein paar Wochen auf dem falschen Fuß. „Ich muss das erst einmal etwas sacken lassen“, räumte DSV-Sportdirektor Horst Hüttel ein. „Das kam auch für mich etwas überraschend.“ Ein möglicher Nachfolger steht noch nicht bereit, aber es gäbe „Optionen aus dem System heraus“, so Hüttel. Damit dürften der Österreicher Andreas Mitter (43), Ex-Frauen-Bundestrainer Maximilian Mechler (41), Skisprung-Legende Martin Schmitt (47) oder Polens Ex-Chef Thomas Thurnbichler (36) gemeint sein. Das Quartett arbeitet bisher noch in der zweiten Reihe.

Ebenfalls bereits seit zwei Jahren wieder im DSV-Kosmos ist Horngacher-Vorgänger Werner Schuster. Der 56-Jährige arbeitet als Nachwuchskoordinator. Aber ob er die von Hüttel anvisierte „langfristige Lösung“ sein wird? Eher nicht.

Und Horngacher? Der bewies bei einem anderen Thema, dass es ihm weiter nicht an Kampflust mangelt. Die Aufarbeitung des norwegischen Anzugskandals bei der WM 2025 bezeichnet der Noch-Chef als „eher ernüchternd“. Die WM in Trondheim sei „ein wildes Erlebnis“ gewesen, das „ich als Trainer so noch nie gehabt habe. Alle Dinge sind nicht ganz aufgearbeitet worden. Wir sind jetzt nicht wahnsinnig zufrieden mit den Beschlüssen.“MM

Artikel 1 von 11