„Rotation? Ich nenne es Konkurrenz!“

von Redaktion

Kompany tauscht sieben Spieler aus – und beweist ein goldenes Händchen

275 Millionen Euro als Joker: Diaz, Olise und Kane (von links) warten auf ihre Einwechslung. © Andre/Imago

München – Selbst ein erfahrene Spieler wie Manuel Neuer – der immerhin 375. Bundesligaspiele für den FC Bayern auf seinem 39-jährigen Buckel hat – musste genau hinschauen, als Bayern-Trainer Vincent Kompany der Mannschaft am Samstag seine Taktik präsentierte: Auf sieben Positionen hatte der belgische Fußballlehrer seine Mannschaft im Vergleich zum 4:1-Pokalerfolg unter der Woche in Köln geändert. „Von der Rotation war ich schon etwas überrascht, aber das war dann für mich nach dem Motto: Herausforderung angenommen“, sagte Neuer nach dem 3:0-Erfolg gegen die Werkself.

Vor allem die Tatsache, dass Kompany mit Michael Olise, Harry Kane und Luis Diaz seinen 275-Millionen-Angriff zu Beginn auf der Bank ließ, überraschte dann doch sehr. Außerdem bekamen Abwehrchef Dayot Upamecano und Mittelfeld-Passmaschine Aleksandar Palvovic eine Verschnaufpause. „Rotation – ich nenne es Konkurrenz. Es ist normal, dass die Gegner Motivation bekommen, wenn sie sehen, dass ein paar Spieler nicht dabei sind“, sagte der 39-jährige Coach zu seinem goldenen Händchen. Die Treffer von Nicholas Jackson sowie der Traum-Pass von Linksverteidiger Tom Bischof gaben ihm mehr als recht. „Weltklasse“, lobte Max Eberl den Ex-Hoffenheimer, der sagte: „Ich habe aus dem Augenwinkel gesehen, dass Serge mit dem Finger gezeigt hat, er will ihn tief. Und dann dachte ich mir, probiere ich das mal. Das sieht ganz gut aus.“

Und weil die Rotation so gut funktionierte, war auch der Sportvorstand zu Scherzen aufgelegt. „Wir sind extrem froh, dass wir so einen breiten und guten Kader haben“, sagte Max Eberl und ließ angesichts der Kader-Diskussionen zu Beginn der Saison eine kurze Kunstpause: „Das fällt ja nicht vom Himmel. Das ist die letzten Wochen so vorbereitet worden. Ein wunderschönes Gefühl!“ Das dürfte Rotations-Genie Kompany nicht anders sehen. BOK, HLR

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