Die Rakete neben Draisaitl?

von Redaktion

Münchner NHL-Star JJ Peterka über das Leben in der DEL und die Distanz zum FC Bayern

Jetzt scort er für Utah: John-Jason Peterka steht nach zwölf Saisonspielen bei vier Toren und sechs Vorlagen. Für die Olympischen Spiele ist er fest eingeplant. © IMAGO/Nick Wosika

München – Es trennen sie gut sechs Jahre. Deswegen haben sie noch nie zusammen in der deutschen Nationalmannschaft gespielt: Leon Draisaitl, kürzlich 30 geworden, und John-Jason „JJ“ Peterka (23). Draisaitls bis dato letztes Länderspiel: bei der WM 2019. Peterkas erstes: 2021. Aber sicher wird es die beiden NHL-Stürmer bei Olympia in drei Monaten in einem Team geben – vielleicht Seite an Seite?

Die Vorstellung reifte in den kanadischen Medien, als Draisaitl mit den Edmonton Oilers und JJ Peterka mit den Utah Mammoth vergangene Woche gegeneinander spielten. Jeder schoss ein Tor für seine Mannschaft, Center Draisaitl zeigte seine Übersicht, Außenstürmer Peterka präsentierte seine Schnelligkeit. Es bietet sich für Bundestrainer Harold Kreis an, diese Fähigkeiten zu kombinieren.

Diese Woche steigt in Landshut, natürlich ohne die Spieler aus der NHL, der Olympiatest Deutschland Cup. Doch die Gedankenspiele, wie sich beim Turnier der Superlative in Mailand im Februar 2026 die Reihen zusammensetzen könnten, ist längst im Gange. Im Kader für Landshut stehen Dominik Kahun (HC Lausanne) und Marc Michaelis (Mannheim), Draisaitls einstige Linemates aus der Mannheimer U16. Das Trio stellte vor 15 Jahren Rekorde in der Schüler-Bundesliga auf, und Kahun und Michaelis schafften es auch mal kurz in die NHL. Denkbar jedoch auch, dass Draisaitl mit seinem alten Kölner Buddy Frederik Tiffels (jetzt Berlin) aufläuft – oder eben mit Rakete Peterka.

Für den gebürtigen Münchner Peterka läuft es jedenfalls bestens in der NHL. Bei Utah (bis vor zwei Jahren Arizona Coyotes) spielt er in der Topreihe, hochgerechnet wird er auf eine Saison um die 70 Scorerpunkte wie zuletzt in Buffalo kommen – allerdings in einem Team mit mehr Perspektive und Playoff-Chancen.

Rund um das Gastspiel bei den Oilers erzählte Peterka dem Edmonton Journal ein bisschen was aus Eishockey-Deutschland: Dass er, anders als Draisaitl, nicht schon als Junior nach Kanada gegangen sei, sondern sich in der DEL versucht habe: „Die Liga schützt junge Spieler durch ihre U23-Regelung. Man bekommt zwar nicht viel, so um die 30000 Euro pro Saison, aber für einen 17-Jährigen ist das großes Geld. Doppelt so viel, als würde man in einem Laden jobben.“

Peterka gab noch einen Einblick ins Verhältnis Eishockey – Fußball. Er selbst: riesiger Bayern-Fan. Aber in Kontakt mit Bayern-Spielern, auch nicht dem aus Kanada stammenden und Eishockey-affinen Alphonso Davies, sei er nie gekommen: „Bayern-Fußballer sind Rockstars. Weit über unserem Gehaltsniveau.“ Jetzt nicht mehr so ganz: In Utah verdient JJ Peterka pro Jahr 7,7 Millionen US-Dollar.GÜNTER KLEIN

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