Matchwinner? So sah Diaz zunächst aus. © IMAGO
Folgenschweres Foul: Diaz gegen Hakimi. © IMAGO
Emotionaler Abend: Aber Kompany und sein Team hielten dem PSG-Sturmlauf Stand. © IMAGO/Bahho Kara
Reaktionsschnell und präzise: Luis Diaz hatte binnen 32 Minuten doppelt getroffen, der Abend nahm für ihn persönlich aber noch eine Wendung. © Wunderl/IMAGO
Paris – Standesgemäß werden Champions-League-Abende im Pariser Prinzenpark kurz vor Anpfiff mit einer spektakulären Pyro-Show eröffnet und auch auf dem Platz fackelten PSG und der FC Bayern ein wahres Feuerwerk ab. Beim 2:1 (2:0) der Münchner lagen Genie und Wahnsinn in Person von Luis Diaz nah beieinander: Erst war der Kolumbianer wegen seines Doppelpacks in der ersten Halbzeit der gefeierte Held, doch dann sah er wegen einer misslungenen Grätsche noch vor dem Pausenpfiff glatt Rot.
Bayern-Chefcoach Vincent Kompany hatte wohl eine Vorahnung, dass der Königsklassen-Abend intensiv verlaufen würde. „Es wird ein extremes Spiel. Normalerweise muss heute bis an die Grenzen gegangen werden heute“, sagte der 39-jährige Fußballlehrer vor Anpfiff am Prime-Mikrofon und ergänzte: „Wenn wir das auf dem Platz zeigen, was wir im Herz haben, dann haben wir eine Chance.“
Und tatsächlich: Die Münchner ließen von der ersten Minute an ihr Herz auf dem Platz. So dauerte es gerade einmal vier Minuten, ehe der deutsche Rekordmeister die frühe Führung dank eines Bilderbruch-Pressings bejubeln durfte: Dayot Upamecano störte Weltfußballer Ousmane Dembele an der Mittellinie entscheidend und der Ball landete bei Joshua Kimmich. Der Mittelfeldchef setzte Serge Gnabry in Szene, der die Kugel lässig mit dem Außenrist in den Lauf von Michael Olise weiterleitete. Der Franzose scheitere im ersten Versuch an PSG-Keeper Lucas Chevalier, doch der Abpraller landete bei Diaz, der platziert zum 1:0 ins linke Eck einschob.
Nach der anfänglichen Sturm- und Drang-Phase schaltete Paris wieder einen Gang hoch und beide Teams hatten gute Chancen: Der Ausgleichstreffer von Dembele (22.), der den Platz kurz nach dieser Aktion verletzt verlassen musste, wurde nach Video-Überprüfung wegen Abseits aberkannt, Gnabry setzte einen Schuss übers Tor (25.) und an den Pfosten (31.) und Bardley Barcola scheiterte im Eins-gegen-eins-Duell an Manuel Neuer (30.).
Unmittelbar nach der größten Pariser Chance erhöhte erneut Diaz auf 2:0, nachdem er sich den Ball vom unaufmerksamen PSG-Abwehrchef am Sechzehner erobert hatte. Zu diesem Zeitpunkt war „Lucho“ der bayerische Held des Abends – doch dann nahm das Drama seinen Lauf: Der Kolumbianer grätschte Achraf Hakimi bei einem Konterangriff unnötig von hinten um – und sah zurecht die rote Karte. Hakimi musste ebenfalls verletzt vom Feld.
Daher beschränkte sich das Kompany-Team nach dem Seitenwechsel darauf, das Ergebnis zu halten. Dafür wurde Angreifer Gnabry geopfert und Tom Bischof kam in die Partie, um das Zentrum dichter zu machen. Das klappte bis zur 74. Minute, in der Joao Neves den 1:2-Anschluss erzielte. Dabei blieb es zur Freude der Bayern – und mit vereinten Kräften.M. BONKE, V. TSCHIRPKE