Dinwiddie machte 18 Punkte beim BBL-Debüt © Maul/Imago
München – Knapp 6000 Augenpaare waren am Montagabend um Punkt 20:00 Uhr auf Spencer Dinwiddie – dem NBA-Neuzugang der Bayern-Basketballer – gerichtet. Eineinhalb Minuten und zwei Dreier später war jedem der Anwesenden klar: Der neue Bayern-Star kann die Erwartungen an ihn – für heute erstmal – erfüllen.
Bei seinem Euroleaguedebüt am Donnerstag war der NBA-Veteran noch gejetlagged, machte nur sechs Punkte. Vier Tage später beim Sieg gegen Heidelberg (93:81) war er mit 18 Punkten bester Werfer auf dem Platz. Wer aber jetzt konkludiert, der 32-Jährige würde direkt am kommenden Donnerstag in der Euroleague sein erstes 30-Punkte-Spiel zeigen, wird von Coach Gordon Herbert gebremst: „Er hatte neun Stunden Zeitverschiebung aus Los Angeles. Er wird also circa neun Tage brauchen, um sich an die Zeitzone zu gewöhnen.“ Auch taktisch gibt Herbert, der Dinwiddie aus Brooklyn kennt, seinem Schützling Zeit. „Die Raumaufteilung ist nicht die gleiche wie in der NBA, die Defense auch nicht. Er ist gerade in einer Übergangsphase.“
Übergangsphase, das trifft auch auf die innerteamlichen Beziehungen im gesamten Bayernkader zu. Ein richtiges Kennenlernen mit allen, gibt Justus Hollatz zu, gab es nämlich noch nicht. Gut also, dass das Team in nächster Zeit viel gemeinsam unterwegs ist. 14 Auswärtsspiele stehen bis zum Jahreswechsel an, fünfmal wird der BBL-Meister in München auf dem Parkett stehen. „Wir werden Spiele spielen, oder am Abend essen gehen. Die nächsten Wochen führen bestimmt zueinander“, ist sich der Europameister sicher.
Erster Stopp auf der Europareise des FCBB ist am Donnerstag Paris. Gegen den Tabellennachbar will das Team von Herbert die erste Halbzeit des Spiels gegen Heidelberg (63:35) über die volle Länge wiederholen. „Wir wollen in Zukunft so auftreten wie in den ersten zwei Viertel“, bestätigt Hollatz nach dem Spiel. KAU