Ein einziges Debakel

von Redaktion

0:4 gegen Kellerkind Regensburg: Hermes schickt desolate Löwen in den Abstiegskampf

Ex-Löwen unter sich: Michael Köllner, Marc-Nicolai Pfeifer und Christian Werner. © Matzke

In der roten Zone: Coach Markus Kauczinski. © Matzke

Enttäuschte Löwen: Nach der Niederlage rutschte das Team auf Rang 14 ab – Abstiegskampf! © Sampics

Da war`s passiert: Regensburgs Lucas Hermes (re.) trifft zum 1:0, Löwenkeeper Thomas Dähne (li.) ist chancenlos. © Stefan Matzke

Regensburg – Es hatte etwas von einem Löwen-Klassentreffen, was sich auf der Haupttribüne im Jahnstadion abspielte. Harald Cerny, Marc-Nicolai Pfeifer, Christian Werner, Markus Ziereis, Hans Sitzberger, Michael Köllner – reihenweise 1860-Prominenz hatte sich auf den Weg in die Oberpfalz gemacht. Bleibt zu hoffen, dass sie das Wiedersehen mit alten Bekannten genießen konnten. Denn die Sechzig-Spieler der Neuzeit trugen sicher nicht zur guten Laune bei.

Nach einer desolaten Vorstellung unterlagen die Löwen – angefeuert von 4.000 (!) Gästefans – auch in der Höhe absolut verdient mit 0:4. Ein einziges Debakel. „Wir sind von Minute eins nicht in die Zweikämpfe gekommen, eine Katastrophe!“, sprach Innenverteidiger Max Reinthaler nach Abpfiff Klartext.

Die Zuschauer hatten gerade erst Platz genommen, da wäre der Jahn um ein Haar bereits in Führung gegangen: Der bärenstarke Lucas Hermes tauchte frei vor dem bemitleidenswerten 1860-Keeper Thomas Dähne auf, umkurvte ihn und wurde im letzten Moment von Max Reinthaler gestoppt – mit mehr oder weniger fairen Mitteln. Dusel für Sechzig, dass die Pfeife von Schiedsrichter Robert Schröder stumm blieb. Die Löwen völlig von der Rolle, Regensburg konnte sich mühelos durch die Defensive kombinieren. Gegen Benedikt Bauers Schuss aus 18 Metern wäre Dähne machtlos gewesen, dieses Mal rettete der Querbalken. 1860 bettelte – abgesehen von einer Gelegenheit durch David Philipp – fast um den Gegentreffer.

Nach 32 Minuten war es schließlich passiert. Gleich viermal verloren die Löwen ohne große Gegenwehr ihre Zweikämpfe, ehe Hermes frei vor Dähne zum Abschluss kam und sich belohnte – das überfällige 1:0 und Hermes für alle Löwen alles andere als ein Glücksbringer. Glück und Dähne sorgten dafür, dass sich Sechzig zumindest mit nur einem Tor Rückstand in die Kabine rettete.

Gästecoach Markus Kauczinski, nahm die schwachen Max Christiansen sowie Kevin Volland vom Feld und brachte mit Florian Niederlechner und Philipp Maier zwei frische Kräfte in die Partie. Die Phase rund um die Stundenmarke, als Sigurd Haugen gegen die Latte köpfte, entpuppte sich lediglich als ein kurzes Strohfeuer der Löwen, die ihren treuen Anhang erneut bitter enttäuschten.

Bis 15 Minuten vor dem Ende durfte 1860 noch auf den glücklichen Lucky Punch hoffen, ehe Leopold Wurm mit seinem 2:0 die fünfte Auswärtspleite in Serie besiegelte. „Danach hat sich die Mannschaft ergeben“, urteilte ein geschockter Kauczinski. Das Spiel entschieden, die Lust der Regensburger am Fußball spielen ungebrochen und die Gegenwehr der Sechzger endgültig nicht mehr vorhanden. All das sorgte dafür, dass die Löwen in ein völlig verdientes Debakel rutschten. Nach einem Foul von Sean Dulic traf Noel Eichinger per Strafstoß zum 3:0 (80.). Fünf Minuten später konnte sich Philipp Müller die Ecke im verwaisten Strafraum aussuchen – der 4:0-Endstand. „Wir können nicht zur Tagesordnung übergehen“, kündigte Kauczinski an. Diese Watschn hallt nach.MARCO BLANCO UCLES

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