Die Stehauf-Bayerinnen

von Redaktion

FCB-Frauen drehen das Champions-League-Spiel gegen Arsenal mit einer Energieleistung

Eine kleine Wiederauferstehung: Alara Sehitler brachte den Bayern mit ihrem Treffer die Hoffnung zurück. Am Ende belohnte sich der Meister mit einem Punkt. © IMAGO

Glücksgefühle: Bayern-Frauen auf Aufholjagd. © IMAGO

München – Die Frauen des FC Bayern haben in der Champions League ein Zeichen gesetzt. Die Mannschaft von Trainer José Barcala drehte am Mittwochabend in der Allianz Arena einen 0:2-Rückstand gegen die amtierenden Königsklassen-Siegerinnen vom FC Arsenal in einen 3:2-Sieg. Nach drei Spieltagen haben die Bayern-Frauen somit sechs Punkte auf dem Konto und dürfen auf das Weiterkommen hoffen. Nach dem 1:7 zum Auftakt der Champions League beim FC Barcelona stellten die Bayern außerdem unter Beweis, dass sie trotz einer schwachen ersten Hälfte mit einem europäischen Top-Team mithalten können. Die Tore für Arsenal erzielten Emily Fox (5.) und Mariona (23.), für Bayern trafen Alara (67.), Pernille Harder (80.) und Kapitänin Glodis Viggosdottir (86.).

Etwas enttäuschend war allerdings die Zuschauerzahl in der Allianz Arena, zumindest aus finanzieller Sicht dürfte sich der Umzug nach Fröttmaning diesmal nicht gelohnt haben. 15 407 Zuschauerinnen und Zuschauer verteilten sich auf dem Unterrang des riesigen Stadions, die am ersten Spieltag der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen aufgestellte Rekordmarke von 57 762 Besucherinnen und Besuchern wurde nicht annähernd erreicht. Auch die Marke von 25 000 verkauften Tickets, die die Austragung eines Frauenspiels in der Allianz Arena für den FC Bayern wirtschaftlich erfolgreich macht, wurde deutlich verfehlt.

Die Gründe dafür dürften vielfältig sein. Vielleicht lag es an der frühen Anstoßzeit um 18:45 Uhr, vielleicht lag es auch daran, dass der FC Bayern die Partie dieses Mal deutlich weniger offensiv bewarb, als das Leverkusen-Spiel zum Bundesliga-Auftakt. Generell scheint die neu eingeführte Liga-Phase der Champions League noch kein Publikumsmagnet zu sein. Die Partie zwischen Olympique Lyon und dem VfL Wolfsburg (3:1) einen Tag zuvor verfolgten knapp 4.000 Fans. Und es geht noch schlimmer: das 1:1 zwischen Real Madrid und Paris FC sahen im Stadion nicht einmal 1 200 Menschen – was die Zuschauerzahl in der Allianz Arena natürlich relativiert.

Die Bayern-Fans in der Südkurve unterstützten die Mannschaft jedenfalls vom Anpfiff weg lautstark. Doch Fox traf mit einem der ersten Angriffe zur Führung für Arsenal, die Amerikanerin köpfte einen Abpraller über Mala Grohs hinweg ins Tor. Wenig später schoss Stina Blackstenius an die Latte, kurz darauf nutzte Mariona einen Abspielfehler von Stine Ballisager zum 2:0. Und das entsprach vollauf den Spielanteilen: Die Bayern-Frauen schafften es in der ersten Halbzeit kaum, für Torgefahr zu sorgen.

Doch die Dinge sollten sich schon bald ändern. Den zweiten Durchgang begannen die Gastgeberinnen engagiert und wurden Mitte der zweiten Halbzeit durch die kurz zuvor eingewechselte Alara belohnt, die einen Konter zum Anschlusstreffer verwertete. Und es passierte, womit kaum mehr zu rechnen war.

Nun machten die Bayern mächtig Druck, die ebenfalls eingewechselte Harder und Viggosdottir sorgten mit ihren Toren für den viel umjubelten Sieg.CHRISTIAN STÖWE

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