Der Dosenöffner: Kevin Volland (re.) trifft zur Führung für die Löwen in Aubstadt. © Stefan Matzke
Aubstadt – Fehlender Einsatz, fehlender Wille und beim oder anderen auch fehlende Ernsthaftigkeit – all das war den Löwen zuletzt beim desolaten 0:4-Debakel in Regensburg vorgeworfen worden. Viel Druck lag auf dem Kessel, als die Sechzger am Mittwochabend im unterfränkischen Aubstadt zum Totopokal-Viertelfinale antraten. Die Wichtigkeit der Partie schien allen bei 1860 München bewusst zu sein, bereits am Dienstagabend checkten Coach Markus Kauczinski und sein Team in einem Schweinfurter Hotel ein – voller Fokus war angesagt. Mit Erfolg: Letztlich hochsouverän bezwangen die Löwen den tapferen Regionalligisten mit 4:0 (1:0). „Wir haben am Wochenende eine richtige Packung in Regensburg bekommen, das hat die Mannschaft gewurmt – und das hat man von Beginn an gesehen“, freute sich Kauczinski über den seriösen Auftritt seines Teams.
In Regensburg lediglich mit überharten Fouls und Fehlpässen aufgefallen, hätte sich Kevin Volland in Aubstadt beinahe bereits nach zwei Minuten den Frust von der Seele geschossen. Exzellent von David Philipp – den besten Mann auf dem Platz – in Szene gesetzt, scheiterte der Ex-Nationalspieler nach wenigen Sekunden an Vladyslav Vertiei im Aubstadter Kasten. Nur kurz kamen bei den Gästefans Zweifel am Weiterkommen auf, als der Regionalligist zu einigen Abschlüssen kam, die letztlich nicht wirklich für Gefahr sorgten. Bevor die Aubstädter Brust noch breiter wurde, schlugen die Löwen eiskalt zu. Volland kam aus 17 Metern frei zum Schuss, Steffen Behr fälschte den Ball unhaltbar ab – das verdiente 1:0 für den Favoriten.
Die Löwen kamen vor 2.431 Zuschauern nach der Halbzeit bärenstark aus der Kabine. Nach einer Flanke von Marvin Rittmüller bekam Pechvogel Behr den Ball an die Hand, Schiedsrichter Johannes Hamper entschied zurecht auf Strafstoß. Thore Jacobsen bewies wieder einmal Nervenstärke, lupfte den Ball ganz lässig zum 2:0 für Sechzig in die Maschen. „Das hat uns extrem geholfen, wir haben nichts anbrennen lassen“, betonte Kauczinski. Sechzig plötzlich furios, mit schönen direkten Kombinationen. Nachdem Vertiei gegen Philipp noch glänzend parierte, hatte der Aubstadt-Keeper kurze Zeit später keine Abwehrchance, das 0:3 durch Philipp Maier (dieses Mal in der Dreierkette neben Siemen Voet und Max Reinthaler von Beginn an dabei).
Die restlichen 40 Minuten waren für die Löwen Schaulaufen, wirkliche Gegenwehr kam von Aubstädter Seite nicht mehr. Sekunden vor dem Schluss dann sogar noch der vierte Treffer der Sechzger. Tim Danhof (Comeback nach langer Verletzungspause) war auf der rechten Seite durchgestochen, bewies Auge und bediente Maximilian Wolfram im Zentrum, der 4:0-Endstand. 1860 glänzte nicht, aber kämpfte – das, was zuletzt so schmerzlich vermisst wurde.MARCO BLANCO UCLES