München – Frankreichs Biathlon-Frauen stecken im Skandal-Strudel. Nach der Kreditkarten-Affäre um Superstar und Weltmeisterin Julia Simon erschüttert nun ein weiterer Vorfall das Team: Jeanne Richard soll Ende vergangener Saison heimlich das Gewehr ihrer Teamkollegin Océane Michelon manipuliert haben.
Entdeckt wurde sie von Mannschaftskameradin Justine Braisaz-Bouchet. Intern wurde der Vorfall geklärt, öffentlich bestraft wurde Richard nicht, doch ihr möglicher Ausschluss zu Beginn der Saison könnte damit zusammenhängen.
Der schwedische Ex-Biathlet Björn Ferry (47) sagte beim Sender SVT: „Das ist eine der gemeinsten Sachen, die man machen kann. Das ist, als würde man einem Langläufer Klebstoff unter die Skier schmieren oder seine Bindung lösen.“ Und: „Wenn man so etwas bei jemandem aus dem Team macht, kann ich mir nur schwer vorstellen, wie man weiter zur Mannschaft gehören soll.“
Die Vorfälle haben das Teamgefüge weiter zerrüttet, Lagerbildungen und eine „vergiftete“ Stimmung prägen die Mannschaft. Trainer Cyril Burdet denkt inzwischen sogar über seinen Rücktritt nach. Julia Simon wurde nach ihrer Verurteilung mit einem sechsmonatigen Wettkampf- und Trainingsverbot belegt – allerdings wurden fünf Monate davon nur auf Bewährung ausgesprochen.