ZUM TAGE

Bitte nachmachen, die Herren!

von Redaktion

Bayern-Frauen gegen Arsenal

Das Foto, das von der Tribüne der Allianz Arena aus am Mittwochabend um die Welt ging, kann man in vielerlei Richtung interpretieren. Denn zum einen hat die grinsende Gruppe um Präsident Herbert Hainer, Christoph Freund und Vincent Kompany gemeinsam mit den zum Zuschauen verdammten Bayern-Spielerinnen Unterstützung und Zusammenhalt innerhalb des Vereins präsentiert – zum anderen großes Interesse an der Partie FC Bayern gegen FC Arsenal. Die Chefs der Herren feuerten die Damen an, wohlwissend, dass sie auch bald an der Reihe sind: Am 26. November kommt es bekanntlich in London zum Showdown der aktuell formstärksten Herren-Teams in Europa.

Das direkte Duell zwischen dem Tabellenführer (Bayern) und dem Zweiten der Champions-League-Tabelle (FC Arsenal) wird gespannt erwartet. Und wie man so eine knifflige Aufgabe optimal löst, haben die Frauen in Rot-Weiß am Mittwoch eindrucksvoll vorgemacht. All diejenigen, die nach den zwei schnellen Treffern der Gäste aus England an eine ähnliche Klatsche geglaubt hatten wie jene, die das Bayern-Team von José Barcala zuletzt beim FC Barcelona einstecken musste (1:7), wurden in der zweiten Halbzeit eines Besseren belehrt. So eine Partie nicht nur auszugleichen, sondern auch noch zu drehen, zeugt von Größe, die zurecht als nächster Schritt in der Entwicklung des besten deutschen Frauen-Teams gesehen wird. 3:2: Das sind Momente, die bleiben und ein Team prägen.

Die Lücke zur internationalen Konkurrenz kann nicht binnen eines Tages geschlossen werden. Aber es ist gut möglich, dass der 12. November 2025 in der Vereinschronik irgendwann als nächster Meilenstein der Frauen-Abteilung vermerkt sein wird. Das Ergebnis tröstete außerdem über das vergleichsweise geringe Zuschauerinteresse in der herbstlichen Arena hinweg. Etwas mehr als 15 000 Fans waren da – aber auch das kann ein Learning sein: nämlich jenes, dass der als Kaufobjekt ins Visier genommene Hachinger Sportpark genau die richtige Bühne für die aufstrebenden Frauen sein dürfte. Ein Plätzchen für Kompany, Freund und Co. wird sich da ja auch finden.

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