Limassol – Einen robusten Österreicher kann offenbar nichts erschüttern. Am Mittwoch bebte auf Zypern die Erde – nahe Paphos, wo sich Österreichs Fußballer auf das WM-Qualispiel gegen Zypern vorbereiten. Mitbekommen hat davon niemand, wie Christoph Baumgartner (RB Leipzig) lachend erklärte: „Bei manchen raschelt es sowieso im Schädel, da spüren es manche gar nicht, wenn ein Erdbeben ist.“
Damit es sportlich keine Verwerfungen gibt, hat Ralf Rangnick vorab gerechnet: Greift seine „2-4-6“-Formel, fährt Österreich zur ersten WM seit 28 Jahren. „Für mindestens eine Handvoll Spieler ist es die letzte Chance. Für mich ist es die erste und letzte, eine WM als Teamchef zu begleiten“, sagt er.
Aus den Spielen gegen Zypern (Samstag, 18 Uhr) und Bosnien (Dienstag in Wien) reichen zwei, vier oder sechs Punkte für Platz eins in Gruppe H. Österreich liegt mit 15 Punkten vor Bosnien (13) und Rumänien (12), die direkt aufeinandertreffen. Gewinnt Österreich auf Zypern und trennen sich die Verfolger unentschieden, ist das Ticket praktisch sicher. „Wir wollen es vielleicht schon im ersten Spiel erledigen“, so Rangnick.
Für die Spieler zählt ohnehin nur eine Rechnung: zwei Siege. „Wir wollen nicht warten, was die anderen machen“, betont Konrad Laimer. „Wir gehen auf Sieg“, versichert Marko Arnautovic. Kapitän David Alaba (gesperrt) bringt es auf den Punkt: „Wir wollen unbedingt bei der WM dabei sein.“
Zur Vorbereitung reiste das Team früh nach Zypern – trotz Erdbeben. „Sonst wären wir bei schlechterem Wetter und schlechteren Bedingungen einen Tag vor dem Spiel geflogen“, erklärt Rangnick. Allen Erschütterungen zum Trotz.SID