Ausrutscher: Yasin Ehliz und der EHC. © Red Bull/City-Press
Bremerhaven/München – Am Donnerstagabend lief zur besten Sendezeit in der ARD – typisch im Land der zig Millionen Kommissare – „Der Bremerhaven-Krimi“. Passend dazu war auch auf Bremerhavener Eis ein Fall angesetzt. Eishockey, DEL, die Fischtown Pinguins gegen München. Spannend? Nur ganz kurz, als die Münchner auf 1:2 verkürzten. Doch schnell setzte Bremerhaven sich ab und fuhr einen 4:1 (2:0, 1:1, 1:0)-Sieg ein.
Ausgangsposition: Die Fischtown Pinguins hatten am Dienstag das erste Achtelfinale der Champions League gespielt (2:3 verloren gegen Ilves Tampere), für den EHC München war er der erste Auftritt nach der Deutschland-Cup-Pause. „Mit dem kompletten Team hatten wir nur ein Training“, erklärte EHC-Co-Trainer Max Kaltenhauser die schwachen ersten 20 Minuten, die geprägt waren von einer Reihe individueller Fahrlässigkeiten und Ideenlosigkeit in der Offensive. 0:2 lagen die Münchner zurück, binnen 67 Sekunden hatten für Bremerhaven der Däne Christian Wejse (9.) und der deutsche Jungnationalspieler Bennet Roßmy getroffen (10.). „Wir haben etwas ristig ausgeschaut“, so Kaltenhauser.
Beim EHC kehrten Gabriel Fontaine und Maxi Daubner, beide zuletzt verletzt, ins Line-up zurück, dafür fielen Tobias Rieder (Hüftverletzung) und Chris DeSousa (Arm lädiert) aus. Antoine Bibeau, einer der vier Torhüter im Kader, stand nicht zur Verfügung: Der Frankokandier war in Quebec Vater geworden. Im Kasten stand Mathias Niederberger, der die vergangenen beiden Spiele gegen Mannheim und in Köln gegentorlos bewältigt hatte. Seine Serie riss dann nach insgesamt 132 Minuten.
Ab dem zweiten Drittel war der EHC viel besser im Spiel, kam fast zwangsläufig durch Verteidiger Fabio Wagner zum 1:2 (28.). „Wir haben die Zweikämpfe gewonnen, Scheiben zum Tor gebracht, sind in unseren Forecheck gekommen“, so Münchens Sportchef Christian Winkler, „wir sind auch nahe dran am 2:2“. Allerdings: Kurz nachdem die Münchner eine druckvolle Powerplay-Phase nicht genutzt hatten, gelang Roßmy das 3:1 für Bremerhaven (37.).
Von der blauen Linie wie das dritte Bremerhavener Tor fiel auch das vierte. Das 4:1 durch Vladimir Eminger (47.) wurde von den Schiedsrichtern lange nachbetrachtet: War EHC-Keeper Niederberger regelwidrig gestört worden? Entscheidung: nein, Tor galt. Damit war die Geschichte erzählt. München fand zu keiner Lösung.GÜNTER KLEIN