Wütend: Italiens Trainer Gennaro Gattuso. © Imago
Rom – Gennaro Gattuso war „wütend“. Richtig wütend. „Eine Schande“, schimpfte Italiens Nationaltrainer und meinte: „Das akzeptiere ich nicht“. Doch es war nicht der dürftige Auftritt seiner Squadra Azzurra, die zum dritten Mal in Serie die WM zu verpassen droht, vielmehr brachten die eigenen Fans Gattuso in Rage. Die Anhänger hatten es beim dürftigen 2:0 (0:0) in Moldau doch glatt gewagt, ihr Team auszubuhen.
„Wenn 500 Fans einem zurufen, man solle arbeiten, dann fühlt sich das schlecht an. Ich bin enttäuscht“, sagte Gattuso, der ja bekanntlich schon als Spieler und Weltmeister von 2006 ordentlich ausgeteilt hat. Die Nerven liegen jedenfalls ziemlich blank in Italien, aber es ist ja auch kein Wunder: Nach 2018 und 2022 droht das Land von Baggio, Pirlo und Riva schließlich auf der ganz großen Bühne erneut zu fehlen. In Mailand am Sonntag (20.45 Uhr) braucht Italien zum Abschluss der Quali-Gruppe I gegen Norwegen nämlich ein echtes Wunder, um Erling Haaland und Co. noch von Platz eins zu verdrängen.
Ein Sieg mit neun Toren Unterschied muss her, um nicht Gruppenzweiter zu werden und in die Play-offs zu müssen. Und da werden natürlich Erinnerungen wach an die Duelle gegen Schweden und Nordmazedonien – als Italien scheiterte. Kommt es nun zum Horror-Hattrick? Gattuso jedenfalls will fest daran glauben, dass es sein Team über den Umweg noch zur XXL-WM in den USA, Kanada und Mexiko schafft. „Ich bin überzeugt, dass wir unser Ziel erreichen werden, denn diese Jungs sind stark“, sagte Gattuso. Das sahen die mitgereisten Fans in Chisinau allerdings ein bisschen anders.DPA